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Werkschau-2015
Der Campus Krefeld West gestern Abend, ganz in blau.

Mehr als schöner Schein: Design-Studierende präsentieren sich auf der Werkschau

Krefeld, 5. Februar. Design ist nützlich, Design ist politisch, Design zeigt Verantwortung und: Design ist viel mehr als nur schöner Schein: Diese Botschaften gehen von der Werkschau 2015 aus, die gestern Abend am Campus West der Hochschule Niederrhein in Krefeld eröffnet wurde. Zu sehen sind über 80 Arbeiten von Studierenden und Absolventen des Fachbereichs Design. Insgesamt werden am Frankenring 41 Räume bespielt. Und auch das Gebäude selbst wurde am Abend zum Kunstwerk: Das von Bernhard Pfau vor rund 50 Jahren konzipierte Gebäude erstrahlte in hochschulblau.

 

Drinnen öffnet sich für den Besucher die ganze Bandbreite von Design. „Design ist mehr als Kunst. Kunst kann man gut ausstellen, aber mit Kunst kann man nur selten Geld verdienen. Bei uns in designkrefeld bilden wir mittlerweile für über 40 Designberufe aus, in denen unsere Absolventen gute Arbeitsmarktchancen haben“, sagte Prof. Richard Jung, Kommunikationsdesigner und Dekan des Fachbereichs. Folgerichtig gab es am heutigen Donnerstag erstmals die Beruf- und Karrieremesse „Designberufe rufen“ am Frankenring, zu der sich Studierende aller Fachrichtungen über Berufschancen im Design informieren konnten. „Eine Aktion, die sehr gut angenommen wurde“, sagt Jung. 

 

Ist das noch Design? – das fragt sich der Besucher beim Rundgang durch die Abteilung Industriedesign. Dort gibt es viel Nützliches und wenig rein Schönes zu sehen: eine Diebstahlsicherung für Fahrräder, eine maßgeschneiderte Schale zum auf den Bauch schnallen für Frühchen, eine Schankanlage, die im Gastronomiebereich Akzente setzen will. Außerdem: eine Nähmaschine für Afrika, mit der sich Näherinnen dort selbstständig machen können. Sie sieht nicht schön aus, aber ist funktional und hilft den Menschen vor Ort. Levon Vincent Trettin und Engin Yeter präsentieren ihren preisgekrönten Obdachlosen-Rucksack „Vielfalt“, der neben seiner eigentlichen Funktion zusätzlich als Schlafsack, Zelt und Isoliermatte verwendet werden kann.

 

Einen anderen Ansatz hat Fabian Kalf gewählt: Der Kommunikationsdesigner hat eine Kampagne für die „Cradle-toCradle“-Bewegung entwickelt. Diese als Kreislaufwirtschaft bezeichnete Wirtschaftsform möchte Müll vermeiden und alles zurück in den Wirtschaftskreislauf bringen. Isabella Lobo möchte Schülerinnen und Schüler anders aufklären – und hat dafür Schulbücher entwickelt, in denen das Thema Sexualität durch zeitgemäße Bilder übermittelt wird.

 

Für Aufmerksamkeit sorgt auch eine Schaufensterpuppe, die von Nora Neuhaus mit einer Burka bekleidet wurde – und zu 100 Prozent aus Haaren besteht. Im Raum nebenan macht eine Absolventin auf das Problem der Lichtverschmutzung aufmerksam, in der Mitte thront ein Bewegungsmöbel, das es schon auf die Passagen nach Köln geschafft hat: der Schaukelstuhl „Pm12°“, der auf den ersten Blick gar nicht wie ein Schaukelstuhl aussieht. Anna Bens, die den Stuhl entworfen hat, ist nicht da, aber ihr Betreuer Prof. Thomas Klegin sitzt gerne Probe: „Der tradierte Schaukelstuhl erfährt hier eine innovative Wandlung im Bereich des bewegten Sitzens“, sagt er. Auch das kann Design.

 

www.designkrefeld.de/werkschau2015/

 

Pressekontakt: Dr. Christian Sonntag, Referat Hochschulkommunikation, Tel.: 02151 822-3610; E-Mail: christian.sonntag@hs-niederrhein.de

 

Autor: Christian Sonntag