Mönchengladbach, 16. Mai. Das Thema Nachhaltigkeit in der Textilindustrie stand am Donnerstag und Freitag im Mittelpunkt von zwei Veranstaltungen an der Hochschule Niederrhein: Am Donnerstag ging es im Rahmen des Mönchengladbacher Hochschultages um das Thema Ökosoziale Marktwirtschaft und Nachhaltigkeit; am Freitag besuchten zahlreiche Vertreter der Industrie die Veranstaltung MG Open Spaces, die zum zweiten Mal am Fachbereich Textil- und Bekleidungstechnik stattfand.
„Wir müssen ein Bewusstsein schaffen für globale Fairness. Dafür ist es unabdingbar, dass sich die Textil-Studierenden von heute mit den Auswirkungen beschäftigen, die ihr Handeln einmal haben kann“, sagte Oberbürgermeister Norbert Bude am Donnerstagmorgen bei der Begrüßung der Studierenden im Audimax. Im Anschluss referierten Karin Kortmann von der Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit, Andreas Huber vom Club of Rome sowie Marijke Schöttmer von Systain Consulting, einer Agentur, die ihre Kunden in Sachen unternehmerische Verantwortung berät.
Auch bei der Fachkonferenz MG Open Spaces ging es am Freitag im Rahmen von offenen Workshops, den so genannten Spaces, um das derzeitige Mega-Thema der Branche. „Wir möchten mit Ihnen gemeinsam dafür sorgen, dass das Thema Nachhaltigkeit noch stärker in der textilen Lieferkette verankert wird und auch beim Verbraucher ankommt“, sagte Prof. Dr. Maike Rabe, Leiterin des Forschungsinstituts Textil und Bekleidung der Hochschule Niederrhein, zur Begrüßung. Zuvor hatte Dekan Prof. Rudolf Haug den Bogen noch weiter gespannt und auf das von der NEW geplante Blauhaus auf dem Campus Mönchengladbach hingewiesen, das unter Energiegesichtspunkten besonders nachhaltig betrieben werden soll.
Kurt van Wersch, Präsident des Vereins Deutscher Textilveredlungsfachleute (VDTF), betonte in seinem Grußwort ebenfalls die Bedeutung des Themas Nachhaltigkeit: „Die Textilbranche ist die wichtigste Konsumgüterindustrie in Deutschland. Zugleich werden 90 Prozent der Waren nach Deutschland importiert. Das stellt die hiesigen Unternehmen vor große Herausforderungen in Bezug auf die nachhaltige Produktion an der gesamten textilen Lieferkette.“.
Nach Impulsreferaten über „nachhaltiges Produzieren“, „Die Moralisierung der Märkte als positive Kraft“, das „Konsumverhalten junger Chinesen“ sowie „Nachhaltige Materialien für die Faser- und Bekleidungsindustrie“ folgten die einzelnen Spaces, in denen die Partner des Fachbereichs aus Industrie, Handel, Forschung, Lehre und Politik kompetent und offen über Nachhaltigkeit diskutierten.
Dabei ging es um das Re-design gebrauchter Materialien, indem alte Stoffe in Einzelfasern zerlegt und neue Garne und Stoffe daraus erstellt werden oder um das ressourcenschonende digitale Bedrucken von Textilien. Beim Thema Umweltschutz und Textilien wurde die Nano-Technik diskutiert, die zum Beispiel in wasserabweisenden Textilien eingesetzt wird. Die MG Open Spaces findet im Wechsel mit der Recruiting-Messe MG zieht an alle zwei Jahre statt.
Pressekontakt: Dr. Christian Sonntag, Referat für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Hochschule Niederrhein, Tel.: 02151 822-3610; christian.sonntag@hs-niederrhein.de
Autor: Christian Sonntag
