Mönchengladbach, 29. Juni. In den vergangenen Wochen gab es zahlreiche Meldungen über Hacker-Angriffe. Auch am Tag der Eröffnung des Kompetenzzentrums erfolgte erneut ein weltweiter Cyber-Angriff. Trojaner, Phishing und Ransomware sind nur einige der zahlreichen Gefahren, die die digitale Gesellschaft bedrohen. IT-Sicherheitsexperten an der Hochschule Niederrhein haben diesen Gefahren nun den Kampf angesagt. Das neugegründete Kompetenzzentrum für Informationssicherheit Clavis soll dabei unterstützen, die Informationssicherheit von Organisationen in der Region mittlerer Niederrhein zu erhöhen. Der lateinische Begriff "clavis" bedeutet "Schlüssel" und charakterisiert damit einerseits das Thema der Sicherheit von Informationen durch Verschlüsselung und symbolisiert andererseits den Zugang der regionalen Industrie zur Hochschule Niederrhein.
„Das Thema IT-Sicherheit ist derzeit in aller Munde. Die Akteure, die heute hier im Mittelpunkt stehen, haben schon früh auf die Gefahren hingewiesen. Ich gratuliere all denen, die mit großer Beharrlichkeit an dieser Sache gearbeitet haben. Mit diesem Angebot zeigen wir einmal mehr, dass wir Partner der Region sind", sagte Hochschul-Präsident Prof. Dr. Hans-Hennig von Grünberg in seiner Eröffnungsrede. „Die Digitalisierung der Gesellschaft kann nur funktionieren, wenn wir dabei auch an die Informationssicherheit denken", so Dr.-Ing. René Treibert, Professor für Wirtschaftsinformatik und Leiter des neuen Kompetenzzentrums.
Ein großes Problem in der IT-Sicherheit ist die oftmals fehlende „Awareness", das fehlende Bewusstsein, die fehlende Achtsamkeit. Master-Student Bernhard Steffens demonstrierte den rund 80 Gästen, wie schnell man Opfer eines Phishingversuchs werden kann. Hierfür erstellen Hacker z.B. Webseiten, die den originalen Vorbildern nahezu gleichen. Ist der User nicht aufmerksam und meldet sich mit seinen Login-Daten dort an, sind die Daten umgehend in der Hand des Hackers. Die Folgen können verheerend sein: Diebstahl, Betrug oder Identitätsdiebstahl für die Begehung von Straftaten.
Forschungsschwerpunkt des Kompetenzzentrums, das mit Experten aus drei Fachbereichen besetzt sein wird, ist die Informationssicherheit für die sogenannten kritischen Infrastrukturen. Dies sind Bereiche des öffentlichen Lebens, die für die Gesellschaft von elementarer Bedeutung sind. Dazu gehören etwa Gesundheit, Energie, Transport & Verkehr etc. Laut des IT-Sicherheitsgesetzes von 2015 müssen Unternehmen aus diesen Segmenten ein Managementsystem für Informationssicherheit vorweisen. Clavis versteht sich auf diesem Gebiet als praxisorientierter Forschungspartner der regionalen Industrie und bietet Organisationen entsprechende Konzepte und Kurse im Weiterbildungsprogramm an.
Weitere Informationen finden Sie auf den Webseiten des Kompetenzzentrums: https://www.hs-niederrhein.de/clavis/