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News Media Award
Designstudent Florian Pfahl verlässt mit der Auszeichnung die Bühne. Links Frank Bittel vom Projektpartner ppm, dazwischen Andreas Kalinka.

New Media Award: Bronze für Forschungsprojekt der Hochschule Niederrhein

Krefeld/Hamburg, 27. April. Die Hochschule Niederrhein ist beim New Media Award mit Bronze ausgezeichnet worden. Sie erhielt die renommierte Auszeichnung gestern Abend in Hamburg für die virtuelle Gestaltung realer Verkaufsräume in der Kategorie „Digitale Innovation". Bei dem von den Professoren Richard Jung und Thorsten Kraus initiierten Forschungsprojekt „Digital Brand Experiences" arbeiteten sie gemeinsam mit ihren Studenten an der Fusion von virtueller und realer Welt, wie es das „Holodeck" aus der berühmten Fernsehserie „Raumschiff Enterprise" vorweggenommen hat. Dabei geht es um die Erweiterung der Realität in einem Raum mithilfe von digitalen, interaktiven Projektionen.

 

Der New Media Award ist einer der ältesten und renommiertesten Wettbewerbe der digitalen Kommunikationsbranche im deutschsprachigen Raum. Er zeichnet seit 1996 besonders innovative und kreative digitale Arbeiten aus. Die Arbeit der Designer der Hochschule Niederrhein konnte sich gegen rund 260 Mitbewerber, unter ihnen auch namhafte große deutsche Unternehmen, durchsetzen. Ausgezeichnet wurde das Projekt „Interaktives Schaufenster". Kunde war ein Bettwäsche-Hersteller mit besonders farbenfrohen Produkten. Prof. Richard Jung: „Schaufenster zählen im stationären Einzelhandel zu den wirksamsten Werbemitteln. Sie werden allerdings immer noch starr und leblos inszeniert."

 

Das wollen die Forscher der Hochschule Niederrhein ändern und haben hinter dem Schaufenster ein Schlafzimmer aufgebaut, ganz in weiß. Auf dem Glas sind interaktive Schaltflächen, die man wie bei einem Touchscreen berühren und verschieben kann. Mit jeder Berührung verändert sich der Raum hinter der Scheibe: Wände und Fussboden wechseln die Farbe, Bilder an der Wand die Motive - und die Bettwäsche ihr Muster. Doch es handelt sich nur um Projektionen, möglich gemacht mittels eines Computerprogramms und Tageslicht-Beamertechnik. „Wir legen eine zweite digitale Schicht über die analoge Wirklichkeit und kreieren dadurch neue fiktive, aber realistisch wirkende Erlebnisse für den stationären Einzelhandel", erklärt Prof. Thorsten Kraus das Prinzip.

 

Mit ihrem Fokus auf Verkaufsräume dringen die Forscher zudem in einen Bereich vor, der sich bisher den digitalen Potenzialen eher wenig aufgeschlossen gezeigt hat. Die vielen tausend Ladengeschäfte des Einzelhandels sind mehr oder weniger hübsch eingerichtete und dekorierte Warenhallen. „Wir wollen den stationären Einzelhandel attraktiver und wirtschaftlicher machen", sagt Prof. Richard Jung. „Die Digitalisierung ist praktisch an den Verkaufsräumen vorbeigegangen. In einer Zeit, in der ich alles bequem von zu Hause aussuchen und bestellen kann, ist das zu wenig, um Kunden in die Geschäfte zu locken."

 

Das Projekt „Digital Brand Experiences" in Kooperation mit dem Laden- und Messebauunternehmen „ppm planung + projektmanagement" stellt den Händlern nicht nur mehr Attraktivität und Aufmerksamkeit durch ungewöhnliche, einzigartige Inszenierungen in Aussicht, sondern verspricht auch mehr Identifikation und Auseinandersetzung mit dem jeweiligen Angebot durch Interaktivität. Darüber hinaus ermöglichen virtuell-reale Produktinszenierungen eine effizientere und effektivere Präsentation von umfangreichen Sortimenten auf geringerer Fläche und erspart aufwendige Umbaumaßnahmen.

 

Pressekontakt: Dr. Christian Sonntag, Referat für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Tel.: 02151 822-3610; Email: christian.sonntag@hs-niederrhein.de

 

Autor: Christian Sonntag