Krefeld, 19. Januar. Zum vierten Mal hat die Hochschule Niederrhein ihre beiden besten Doktoranden ausgezeichnet. Sie erhielten den mit insgesamt 5000 Euro dotierten Forschungspreis der Commerzbank Mittelstandsbank Niederrhein. Der Preis wurde den erfolgreichen Wissenschaftlern am Mittwochabend an der Hochschule Niederrhein in Krefeld verliehen.
Die Preisträger 2016 heißen Angelika Jäger und Volker Bliem. Angelika Jäger ist Wirtschaftswissenschaftlerin. Sie hat am Forschungsinstitut NIERS gearbeitet und ihre Doktorarbeit über „Determinanten des Wissenstransfers zwischen Hochschulen und ihren Standortregionen“ geschrieben. Ihre Betreuer waren Prof. Dr. Helmut Karl von der Fakultät für Wirtschaftswissenschaft der Ruhr-Universität Bochum sowie Prof. Dr. Rüdiger Hamm, Leiter des NIERS an der Hochschule Niederrhein.
„Angelika Jäger leistet mit ihrer Arbeit einen wichtigen Beitrag zum Puzzle unseres Verständnisses von regionalen Innovationssystemen im Zuge von Wissenstransfers“, kommentierte Rüdiger Hamm die Arbeit seiner langjährigen Mitarbeiterin, die inzwischen in einem Marktforschungsinstitut in Hamburg arbeitet. Jäger hatte sich unter anderem damit beschäftigt, unter welchen Bedingungen der Wissenstransfer zwischen Hochschulen und der regionalen Wirtschaft funktioniert.
Preisträger Volker Bliem ist der erste Doktorrand, der auf Grundlage des Kooperationsvertrages zwischen dem Fachbereich Chemie der HSNR und der Fakultät für Chemie an der Universität Duisburg-Essen seine Promotion erfolgreich abgeschlossen hat. Bliem untersuchte den „Einfluss der Strömungsverhältnisse auf den Wärmeübergang in Rührreaktoren mit Rohrschlangeneinbauten mittels Particle Image Velocimetry und Laser Induced Fluorescence“.
Bliems Arbeit zeichnete sich durch hohe Praxisrelevanz und Innovationskraft aus. Er baute ein Reaktormodell nach und konnte auf diese Weise und durch die Kombination innovativer Messverfahren die Strömungsverhältnisse in sonst unzugänglichen Reaktoren mit Rohrschlangeneinbauten untersuchen. Auf Basis dieser Erkenntnisse machte Bliem auch Vorschläge für ein verbessertes Reaktordesign, um in Zukunft sichere Produktionsprozesse mit hoher Produktqualität zu gewährleisten.
Bei der Preisverleihung vor rund 100 geladenen Gästen am frühen Mittwochabend betonte Prof. Dr. Dr. Alexander Prange, Vizepräsident für Forschung und Transfer an der Hochschule Niederrhein, die Bedeutung von Promotionen für eine Hochschule für angewandte Wissenschaften. „Wir brauchen Doktoranden für die Qualität unserer Lehre und für den unseren eigenen professoralen Nachwuchs“, sagte Prange, der mit Doktorhut und Talar erschienen war. Zuvor hatte Bürgermeisterin Karin Meincke für die Stadt Krefeld die Gäste begrüßt.
An der Hochschule Niederrhein können Studierende in Kooperation mit einer Universität promovieren. Unter der Leitung von Alexander Prange ist 2012 ein fachübergreifendes Promotionskolleg eingerichtet worden, das von Forschungsreferentin Dr. Anne Vollmers betreut wird. Derzeit promovieren dort insgesamt 63 junge Frauen und Männer in Kooperation mit 27 Universitäten. Wichtigster Kooperationspartner ist die Universität Duisburg-Essen, über die am Fachbereich Chemie mehrere Promotions-Kooperationen laufen.
Die Commerzbank Mittelstandsbank Niederrhein hat zum vierten Mal den niederrheinischen Forschungspreis vergeben. Niederlassungsleiter Kai Uwe Schmidt überreichte den Preisträgern ihre Urkunden – und den Scheck in Höhe von jeweils 2500 Euro. „Der Forschungspreis gibt uns Gelegenheit, den Rohstoff Bildung in unserem Land langfristig zu fördern“, sagte Schmidt.
Mit dem Buchpreis wurde Prof. Dr. Yordan Kyosev für sein Buch „Braiding Technology for Textiles“ ausgezeichnet, der damit eine wichtige Publikationslücke im Bereich der geflochtenen Produkte schließen konnte.
Pressekontakt: Dr. Christian Sonntag, Referat Hochschulkommunikation: Tel.: 02151 822 3610; E-Mail: christian.sonntag@hs-niederrhein.de
Autor: Christian Sonntag