„Wir debattieren sehr viel, aber sind noch zu wenig ins Handeln gekommen. Das muss sich ändern.“ Mit diesen Worten leitete Professorin Monika Eigenstetter den Nachhaltigkeitstag der Hochschule Niederrhein am vergangenen Freitag ein. Rund 80 Lehrende, Studierende und Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler hatten sich auf dem Campus Mönchengladbach eingefunden, um einen Tag über Nachhaltigkeit – ja, zunächst wieder nur zu debattieren.
Dabei sollte es nicht um die Frage gehen, wie der Gebrauch von Plastiktüten vermindert werden kann. „Es geht darum, Rahmenbedingungen zu finden, unter denen wir nachhaltiger leben und handeln können“, sagte Monika Eigenstetter, Professorin für Arbeitspsychologie und CSR-Management am Fachbereich Textil- und Bekleidungstechnik.
So war die Überschrift zur Veranstaltung „Suffizienz statt Effizienz“ mehr als ein programmatischer Hinweis. Denn Wissenschaftler gehen davon aus, dass rein auf Effizienz getrimmte Maßnahmen zwar ökonomisch sinnvoll aber nicht ausreichend sind, um die Klimaziele zu erreichen. Suffizienz meint hingegen: Wie viel brauchen wir und warum? Energiesuffizienz beispielsweise sei durch Entschleunigung, Entrümpelung, Entflechtung, Entkommerzialisierung – letztlich Emanzipation zu erreichen, trug Sven Gärtner vom Ifeu-Institut zu Beginn der Veranstaltung vor.
Es folgten weitere Vorträge, Workshops sowie Infostände von unter anderen regionalen Anbietern nachhaltiger Produkte. Ziel des Nachhaltigkeitstages war es, für effektive Strategien nachhaltiger Entwicklung zu sensibilisieren. Monika Eigenstetter zog ein positives Fazit: „Suffizienz braucht die Offenheit, Gewohnheiten zu verändern und braucht eher Kreativität als Verzicht. Gerade der Flohmarkt der Studierenden zeigte, dass Suffizienz viel Spaß machen kann. Andere lobten, dass man trotz Vorwissen viel Neues erfahren konnte. Zum Beispiel sollte man Plastikverpackungen auf Gurken nicht verteufeln, denn entgegen der Vorstellungen hilft sie den Verderb zu reduzieren. Andere waren überrascht, wie viel Wasser in Kleidung steckt oder schwer es ist, eine Umweltbilanz zu modellieren.“