Krefeld/Mönchengladbach, 29. April. Zu Beginn des Sommersemesters ist das Projekt OnTOP an der Hochschule Niederrhein in die nächste Runde gestartet. Ziel des Projekts ist es, Menschen mit Migrationshintergrund, die über einen im Ausland erworbenen akademischen Abschluss verfügen, für den Arbeitsmarkt fit zu machen. Bislang wurden 23 Personen in das Programm aufgenommen, das am Forschungsinstitut SO.CON durchgeführt wird. Das Institut gehört zum Fachbereich Sozialwesen der Hochschule Niederrhein.
Die aus aller Welt zugewanderten Akademiker erhalten eine fachliche Nachqualifizierung an der Hochschule Niederrhein. Diese findet im Rahmen der regulären Lehrveranstaltungen an den Fachbereichen in Mönchengladbach und Krefeld statt. Entscheidend ist, dass die Teilnehmer durch das Projektteam begleitet und unterstützt werden. Das Projekt sieht vor, für jeden Teilnehmenden einen individuellen Qualifizierungsplan zu erstellen, der bis zu einem deutschen Hochschulabschluss führen kann. Ziel ist es, die Lücken im fachlichen, methodischen und sprachlichen Bereich zu schließen und die Chancen auf eine qualifikationsadäquate Beschäftigung zu erhöhen.
Bei der Auftaktveranstaltung am Campus Mönchengladbach informierte das OnTOP-Team über das Projekt. Dabei berichteten auch die Teilnehmer der ersten Kohorte aus dem Wintersemester 2015/16 über ihre Erfahrungen. Da traf die Bekleidungstechnik-Ingenieurin aus Russland auf die Nahrungsmittel-Ingenieurin aus Kolumbien, die Innendesignerin aus Lettland auf den Grafiker aus Polen, der Chemiker aus Marokko auf den Elektrotechniker aus Syrien.
„Allen gemeinsam ist ihre hohe Motivation und die Erfahrung, dass sie trotz ihrer guten Qualifikationen es in Deutschland extrem schwer haben beruflich Fuß zu fassen“, sagt Projektleiterin Flavia Nebauer, wissenschaftliche Mitarbeiterin des Instituts SO.CON. „Sie sind bereit, Zeit zu investieren und finanzielle Risiken in Kauf zu nehmen, um das Ziel einer guten Beschäftigung zu erreichen.“
Das Projekt OnTOP findet im Rahmen des Förderprogramms „Integration durch Qualifizierung (IQ)“ statt, das aus Mitteln des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS) und des Europäischen Sozialfonds (ESF) gefördert wird. Dieses zielt auf die Verbesserung der Arbeitsmarktintegration von Erwachsenen mit Migrationshintergrund ab. In der aktuellen Förderperiode (2015 bis 2018) liegt ein Handlungsschwerpunkt auf Qualifizierungsmaßnahmen, die dazu beitragen, dass im Ausland erworbene Berufsabschlüsse häufiger in eine adäquate Beschäftigung münden.
Bis Ende 2018 sollen rund 100 Personen das OnTOP-Studienprogramm durchlaufen haben.
Projektleitung OnTOP/HN: Flavia Nebauer, Institut SO.CON, Tel.: 02161 186-5708, E-Mail: flavia.nebauer@hs-niederrhein.de
Pressekontakt: Dr. Christian Sonntag, Referat Hochschulkommunikation, Tel.: 02151 822-3610, E-Mail: christian.sonntag@hs-niederrhein.de
Autor: Christian Sonntag
