Krefeld/Mönchengladbach, 11. Oktober. Mathematik ist in zahlreichen Studiengängen an der Hochschule Niederrhein unverzichtbar. Doch ob nun in der Informatik, bei den Wirtschaftswissenschaften oder im Maschinenbau: Die Studienabbrecher-Quote ist aufgrund mangelnder Mathematik-Kenntnisse hoch, die Verzweiflung unter den Studierenden groß. Die Hochschule Niederrhein will nun die in den Schulen entstandenen Lücken noch vor dem Beginn des Studiums auffangen. Um den zahlreichen Studienanfängern im diesjährigen Wintersemester beim Umgang mit den Zahlen unter die Arme zu greifen, richtet das Hochschulzentrum für Lehre und Lernen für die Studierenden des ersten Semesters Mathematik-Angleichungskurse ein.
Das von der Servicestelle Lehrbeauftragtenpool organisierte Angebot ist breit gestreut: Die Kurse finden fachbereichsübergreifend für sieben der zehn Fachbereiche der Hochschule Niederrhein statt. Seit Anfang Oktober werden 25 Kurse an den sieben Fachbereichen angeboten, gehalten von 17 Lehrbeauftragten und unterstützt von 20 Tutoren. Zielgruppe der Kurse sind diejenigen Studierenden, die bei Studienbeginn unterdurchschnittliche Kenntnisse und Fertigkeiten aus der Schulmathematik aufweisen.
„Dies ist auch als Maßnahme des Diversitätsmanagements aufzufassen, mit dem wir die unterschiedlichen Studienbedingungen der immer heterogener werdenden Studienanfängergruppen auszugleichen versuchen", sagt Hochschulpräsident Dr. Hans-Hennig von Grünberg.
„Die Organisation der Kurse von der Einstellung von Lehrbeauftragten und Tutoren über die fachliche Ausrichtung der Kurse bis zur Stunden- und Raumplanung ist eine Herkules-Aufgabe, die jedoch gut gelöst wurde", sagt Prof. Dr. Christof Menzel, der gemeinsam mit Prof. Dr. Georg Vossen das Programm auf die Beine stellte.
Vor dem Beginn der Kurse fanden im September Einstufungstests statt, die allen neuen Studierenden der sieben Fachbereiche angeboten wurden. Diese Tests fanden einen großen Anklang bei den Studierenden: Insgesamt haben 1510 Erstsemester die Möglichkeit genutzt, ihre Mathematik-Kenntnisse zu überprüfen.
Die Auswertung der Einstufungstests hat schließlich gezeigt, dass die Auswahl der Themen und des Schwierigkeitsgrades den Anforderungen und den Problemen der Studierenden gerecht wurde. 40 Prozent haben nach den Tests eine Empfehlung zur Teilnahme an den Mathematik-Angleichungskursen erhalten. Die Kurse werden parallel zum ersten Fachsemester angeboten. Inhaltlich sind sie als Ergänzung zu den übrigen Studieninhalten zu sehen. Ein Kurs besteht aus einem Seminar (zwei Stunden pro Woche) und einem Tutorium/Übung (ebenfalls zwei Stunden pro Woche).
Am Ende des Semesters können die Studierenden, ob nun mit oder ohne Teilnahme an einem Angleichungskurs, den Test wiederholen. Denn im Fachbereich Chemie ist das Bestehen des Einstufungstests als eine Teilleistung für die Mathematik-Übungen des ersten Semesters verpflichtend. Im Fachbereich Oecotrophologie können die Studierenden durch Bestehen des Tests einige Bonuspunkte für die Mathematik-Klausur erwerben.
Die Ziele der Mathematik-Angleichungskurse im Überblick:
- Mathematik-bedingte Abbrecherquoten bzw. Nicht-Bestehensquoten in Mathematikmodulen senken
- Das Fach Mathematik in den Curricula stärker integrieren und von der zunehmenden Last der Angleichung befreien
- Mehr Zeit in den Mathematikmodulen für Anwendungsbezug
- Stärkung der Bedeutung des Faches Mathematik als Grundlagenfach mit Anwendungsbezug
- Erreichen von vereinbarten Mindeststandards bei mathematischen Fertigkeiten
Infos zu den Mathematik-Angleichungskursen gibt es unter http://www.hs-niederrhein.de/mathematik-angleichung/
Pressekontakt: Andreas Reiners, Referat für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Hochschule Niederrhein, Tel.: 02151 822-3610, E-Mail: andreas.reiners(at)hs-niederrhein.de
Autor: Andreas Reiners