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Lupa-3D-Druck
Prof. Dr. Norman Lupa bei der Arbeit in der Werkstatt von Arden. Mit Hilfe eines handgeführten 3D-Scanners bildet er die Frontschürze des Fahrzeugs als CAD-Modell ab.

Prof. Dr. Norman Lupa entwickelt 3D-Scanverfahren für Automobilbau

Krefeld, 22. Juni. Prof. Dr. Norman Lupa vom Fachbereich Maschinenbau und Verfahrenstechnik der Hochschule Niederrhein hat ein 3D-Scan-Verfahren für das Krefelder Unternehmen Arden Automobilbau entwickelt, dessen Ziel es ist, Aerodynamik-Anbauteile für Fahrzeuge direkt herzustellen und diese jederzeit digital zu verändern. Für das mittelständische Unternehmen, das sich seit über vierzig Jahren mit der Veredlung von Jaguar und Land Rover Fahrzeugen beschäftigt, ist das Projekt ein großer Schritt Richtung Industrie 4.0.

 

Die computergestützte Herstellung von Bauteilen ist in der Industrie mittlerweile üblich. Gerade mittelständischen Unternehmen fehlt aber oft nicht nur das Know-how – sondern auch die nötige Infrastruktur, um diese modernen Verfahren einzusetzen. Die Hochschule Niederrhein kann an dieser Stelle mit niederschwelligen Angeboten helfen.

 

Die Auftragsforschungs-Arbeit, die Norman Lupa, Professor für Computer Aided Engineering am Fachbereich Maschinenbau und Verfahrenstechnik, für das Unternehmen Arden Automobilbau leistete, dauerte von der Auftragsvergabe bis zum Druck des Prototypen-Bauteils gerade einmal vier Wochen. „Das zeigt, dass der Transfer von Know-how und Technologie von der Hochschule in die mittelständischen Unternehmen unkompliziert und einfach verlaufen kann“, sagt Norman Lupa, der seit 2016 an der Hochschule Niederrhein arbeitet.  

 

Lupa verwendete nach der Finalisierung der Frontschürze im Modellbau einen handgeführten 3D-Scanner, um die Frontschürze des Fahrzeugs als dreidimensionales CAD-Modell abzubilden. Um ein nicht nur technisch, sondern auch optisch perfektes Ergebnis liefern zu können, bestand die Herausforderung zunächst in der Digitalisierung der modellierten Schürze.

 

Das Ergebnis des Scanvorgangs ist die Beschreibung der Bauteiloberfläche mit mehreren 100.000 Dreiecken, die in einem speziellen Verfahren zu einem ansprechenden Flächenmodell konvertiert wird. In einem nächsten Schritt wird die gescannte Form – das Positiv – mithilfe von CAD weiter optimiert und daraus die Negativform der Schürze am Rechner entwickelt. Im Anschluss wird die Form in mehreren Teilen gedruckt und zusammengesetzt. Ziel ist es, das gedruckte Modell direkt als Form zu nutzen und daraus die Aerodynamikteile zu fertigen.

 

Das 3D-Druckverfahren wird im Automobilbau immer wichtiger. Die Bearbeitung der gescannten Dateien mit CAD-Technik erlaubt eine optimale, aerodynamische Anpassung sowie Feinjustierung der Designkomponenten. Durch die Weiterentwicklung der Verfahrenstechniken können somit auch Kleinserienhersteller von den Vorteilen des 3D-Drucks in der Entwicklung und Produktion profitieren.

 

Pressekontakt: Dr. Christian Sonntag,  Referat Hochschulkommunikation der Hochschule Niederrhein: Tel.: 02151 822 3610; E-Mail: christian.sonntag@hs-niederrhein.de

 

Autor: Christian Sonntag