Krefeld, 19. Dezember. Professor Dr. Jens Brandt vom Fachbereich Elektrotechnik und Informatik der Hochschule Niederrhein ist für das Förderprogramm „Innovationen in der digitalen Hochschullehre ausgewählt worden. Sein Lehrprojekt sieht vor, dass Studierende ihre Lösungen für Übungsaufgaben gegenseitig digital begutachten. Das „Digitale Peer-Review-Verfahren in der Praktischen Informatik“ wurde jetzt für die Programmlinie „Innovationen in der digitalen Hochschullehre“ auserwählt.
Das vom NRW-Ministerium für Kultur und Wissenschaft und Stifterverband ausgeschriebene Programm ist mit bis zu 50.000 Euro dotiert. Die individuelle Förderung (Fellowship) erstreckt sich über ein Jahr und startet zum 1. Januar 2019. Jens Brandt, Professor für Digitale Systeme und Embedded Programming, wird die Studierenden beim Programmieren und Verstehen von Computerprogrammen mithilfe von Peer-Reviews unterstützen. „Peer Reviews sind ein wichtiges Element des Wissenschaftsbetriebs. Dabei begutachten Forscher aus dem gleichen Fachgebiet die Arbeit anderer, zum Beispiel um über deren Veröffentlichung in Zeitschriften oder auf Tagungen zu entscheiden.“
Dieses Konzept hat Brandt in den Kontext der Lehre übertragen, sodass Studierende ihre Lösungen für Übungsaufgaben untereinander begutachten. „Die Umsetzung erfolgt mit digitaler Hilfe in Form der elektronischen Lernplattform Moodle“, sagt Brandt. Damit wird Studierenden ein Perspektivwechsel ermöglicht, mit dem sie eigene und fremde Fehler reflektieren und daraus lernen.
Jens Brandt, der auch Prodekan am Fachbereich Elektrotechnik und Informatik ist, nimmt anschließend die Bewertung der Peer-Reviews vor. Dadurch kann er herausfinden, wie gut die Studierenden die Lösungen der anderen Teilnehmer verstehen können.
Die Peer-Reviews werden auch im Sinne des „Constructive Alignments“ zur Weiterentwicklung der Modulprüfung genutzt. Es handelt sich um ein didaktisches Konzept, bei dem die Prüfungsaktivitäten an den Lernzielen ausgerichtet werden. Die Zielkompetenzen „Programme schreiben und verstehen können“ werden nicht mehr durch eine schriftliche Klausur geprüft, sondern durch Abgabe eines selbst erstellten Programms und die Beurteilung anderer Programme.
Jens Brandt ist in NRW einer von insgesamt 43 Professorinnen und Professoren, die die personengebundene Förderung erhalten.
Pressekontakt: Sandy Syperek, Referat Hochschulkommunikation der Hochschule Niederrhein:
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