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Professoren-Nachwuchs: Hochschule Niederrhein beim Programm FH-Karrierewege erfolgreich

Krefeld, 26. September. Hochschulen für angewandte Wissenschaften haben häufig Probleme, Professuren adäquat zu besetzen. Das liegt vor allem daran, dass es keinen planbaren Weg zur Fachhochschul-Professur gibt. Das Wissenschaftsministerium NRW hat daher noch 2016 das Landesprogramm „Karriereweg FH Professur“ auf den Weg gebracht, um die Hochschulen für angewandte Wissenschaften bei ihrer Suche nach Professorinnen und Professoren zu unterstützen. Die Hochschule Niederrhein hat im Rahmen des Programms bislang sechs Stellen für Nachwuchswissenschaftlerinnen  bewilligt bekommen. Damit ist sie landesweit Vorreiterin.

 

 „Ziel ist es, über das Nachwuchsprogramm künftige Professorinnen und Professoren auszubilden, die sich im Idealfall nach Beendigung des Programms in einem Berufungsverfahren auf frei werdende Stellen bewerben können“, sagt Dr. Antje Hambitzer, die sich als Transferbeauftragte der Hochschule Niederrhein um das Programm Karrierewege kümmert. Bis zum Jahresende sollen es zehn junge Wissenschaftler sein, die über das Programm an der Hochschule Niederrhein arbeiten.

 

Dabei erfolgt die Förderung durch das Land nur, wenn die Hochschule einen Kooperationspartner in der regionalen Wirtschaft benennen kann. Ist das der Fall, arbeitet der Nachwuchswissenschaftler, bei dem ein fachnahes Studium sowie eine einschlägige Promotion mit sehr gutem Ergebnis vorausgesetzt werden, zu 50 Prozent bei dem Unternehmen und zu 50 Prozent an der Hochschule. Der Kooperationspartner zahlt aber nur 25 Prozent der Personalkosten. So profitiert das Unternehmen nicht nur durch die zur Verfügung gestellte Arbeitszeit – sondern vor allem durch die Innovationskraft des jeweiligen Projekts.

 

An der Hochschule führen die Wissenschaftler in Abstimmung mit dem  betreuenden Professor vier bis acht Semesterwochenstunden Lehre durch. In der restlichen Zeit sollen sie sich um Projekte kümmern, die sie ganz im Sinne anwendungsorientierter und praxisnaher Forschung angehen.

 

Ein Beispiel: Dr. Michaela Wagner ist am Fachbereich  Chemie, Fachgebiet Biotechnologie tätig. Weil der jungen Wissenschaftlerin für die Bewerbung auf eine Professur die dreijährige Berufserfahrung fehlt, schließt die Hochschule Niederrhein mit dem Chemieunternehmen Henkel einen Kooperationsvertrag. Michaela Wagner arbeitet nun jeweils zur Hälfte an der Hochschule in Krefeld und bei Henkel in Düsseldorf, sammelt Berufserfahrung, treibt dort Innovationen voran und lernt  gleichzeitig Anwendungen, die sie später in der Lehre verwenden kann.

 

„Gerade im Bereich Biotechnologie gibt es zu wenige Bewerber auf Ausschreibungen von Professuren“, sagt Antje Hambitzer. Das Landesprogramm bietet uns die Chance, unseren Nachwuchs hier selbst auszubilden.“ Denn gleichzeitig sind Personen mit Kenntnissen der Biotechnologie  gesuchte Mitarbeiter in Biotechnologieunternehmen. An der Hochschule Niederrhein sind es außerdem die Fachbereiche Elektrotechnik und Informatik, Lebensmittelwissenschaften, Textil-und Bekleidungstechnik . IT-Sicherheit sowie Gesundheitswesen, die Probleme haben ihre Professuren zu besetzen.

 

Das NRW-Programm gilt derzeit als Blaupause für ein bereits in Aussicht gestelltes Bundesprogramm. Dieses könnte zusätzliche Impulse bewirken, weil es nicht nur dazu beiträgt die Nachwuchsprobleme der Hochschulen für angewandte Wissenschaften zu lösen, sondern auch Partner aus Wissenschaft und Wirtschaft vernetzt.

 

Pressekontakt: Dr. Christian Sonntag, Referat Hochschulkommunikation,  Tel.: 02151 822-3610; Email: christian.sonntag@hs-niederrhein.de


Autor: Christian Sonntag