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Niskasten
Prof. Dr. Claus Brell mit dem neuen Luxusnistkasten. Für die Elektronik werden Halterungen aus dem 3D-Drucker verwendet.

Projekt Brutbeobachtung in Nistkästen: JVA Willich und Schulen kooperieren

Mönchengladbach, 15. Februar. In Kooperation mit der Bischöflichen Marienschule in Mönchengladbach, der Astrid Lindgren Schule in Willich und der Justizvollzugsanstalt in Willich entwickelt die Hochschule Niederrhein Bausätze für Nistkästen, die es ermöglichen, den Brutvorgang über das Internet zu beobachten. Gefördert wird das Projekt von der Heinz-Sielmann-Stiftung. Auch die Telekom hat zusätzliche Mittel als Spende bereitgestellt.

 

Frank Jansen, stellvertretender Werkdienstleiter der Justizvollzugsanstalt in Willich-Anrath, freut sich, dass die JVA einen Beitrag zu dem Projekt leisten kann. „Es ist wichtig, dass unsere Inhaftierten während der Haftzeit etwas Sinnvolles tun und lernen. Dazu haben wir eine Schreinerwerkstatt, in der wir die Prototypen für das Hochschulprojekt erstellen können“. Über die Internetadresse Knastladen.de werden die Produkte der Vollzugsanstalten in Nordrhein-Westfalen vertrieben.

 

Die Software für die internetgestützte Beobachtung wurde in mehreren Semesterarbeiten von Wirtschaftsinformatik-Studenten der Hochschule Niederrhein in Mönchengladbach entwickelt. „Das Projekt hat neben dem praktischen Bausatz noch zwei weitere positive Aspekte für Hochschullehre und Transfer“, sagt Projektleiter Prof. Dr. Claus Brell. „Die Studierenden lernen an einem lebensnahen Praxisbeispiel Programmierung im Umfeld des Internet-of-Things. Außerdem profitieren die Schüler durch die praxisorientierten Raspberry Pi Workshops.“

 

Die ersten Prototypen gehen in den nächsten Wochen in die Natur. Das Gesamtsystem besteht aus einem Nistkasten, der spezielle Vorrichtungen für die Infrarotkamera, einen Linux-Kleinrechner Raspberry Pi, UMTS Datenverbindung und zusätzlicher Messelektronik enthält, sowie einer autarken Energieversorgung aus Solarpanel, Speicherakku und Spannungskonvertern. Als Aufstellungsorte für die Prototypen sind die Astrid Lindgren Schule in Willich, ein Baum in einem Kreisverkehr in Tönisvorst und der Hochschulcampus im Mönchengladbach geplant.

 

Pressekontakt: Dr. Christian Sonntag, Referat Hochschulkommunikation der Hochschule Niederrhein: Tel.: 02151 822 3610; E-Mail: christian.sonntag@hs-niederrhein.de

 

Autor: Christian Sonntag