Mönchengladbach, 10. November. Das städtische Leben für ältere Menschen „smarter“ und sicherer machen – das ist das Ziel des Projekts UrbanLife+, an dem die Hochschule Niederrhein beteiligt ist. Geführt wird UrbanLife+ vom Institut für Health Care & Public Management der Universität Hohenheim und der Sozial-Holding Mönchengladbach.
In dem Projekt geht es darum, digitale Lösungen zu entwickeln, die das städtische Leben für ältere Menschen komfortabler machen. Neben Straßenlampen, die ihre Helligkeit dem Sehvermögen der Passanten anpassen, sollen mobilitätseingeschränkte Menschen an unübersichtlichen Straßenübergängen oder gefährlichen Stufen mit akustischen und optischen Signalen individuell auf Gefahren hingewiesen werden.
Hierfür werden an Kreuzungen und kritischen Stellen Sensoren installiert, die etwa mit den Smartphones der Passanten kommunizieren können. So kann die Lautstärke des Warnsignals bei Hörgeschädigten automatisch angepasst und bei eventuellen Sprachbarrieren können Warnhinweise in der jeweiligen Fremdsprache ausgegeben werden. Auf diese Weise sollen nicht nur Seniorinnen und Senioren dabei unterstützt werden, sich selbstbestimmt und sicher in der Stadt bewegen zu können.
Entscheidend ist, dass Personen mit Handicap bei allen im Stadtquartier erforderlichen Interaktionen mit der städtebaulichen Umgebung technisch wirksam unterstützt werden können. Dazu transformiert UrbanLife+ mittels Mensch-Technik-Interaktion (MTI) beispielsweise Stadtmobiliar, Wegweiser, Eingänge / Zugänge, Verkehrszeichen/-regelanlagen und Bushaltestellen in smarte (MTI-fähige) städtebauliche Objekte. Die Verbesserung der Teilhabe-Möglichkeiten erreicht darüber hinaus über ein „Design for All“ Synergieeffekte für weitere Gesellschaftsteile, zum Beispiel Familien mit Kindern oder Menschen mit Behinderungen.
Das Projekt adressiert konkrete Bedarfslagen in der Stadt Mönchengladbach, die vom demografischen Wandel jetzt bereits besonders getroffen ist. Trotz überlagernder struktureller Probleme in der Stadt sind bereits vor Jahren neue Initiativen in der Bürgerschaft und Sozialwirtschaft entstanden. An diese erfolgreichen Kooperationen schließt das UrbanLife+ an.
Aufgabe der Hochschule Niederrhein ist es, Modelle für Sicherheits-Konzepte und vernetzte Assistenzsysteme für die Mensch-Technik-Interaktion in seniorengerechten Stadtquartieren zu entwickeln. Dabei werden Mobilitätsaspekte und Navigation, Lokalisierungsmodelle unter Betrachtung der städtebaulichen Rahmenbedingungen und nutzergerechte Designanforderungen betrachtet. Zusätzlich werden die Ergebnisse des Projektes die Basis für die Konzeption von Lehrmodulen zur Weiterbildung in Unternehmen und öffentlichen Einrichtungen bilden. Dadurch soll der Transfer von Wissen und damit die Nachhaltigkeit des Projektes gesichert werden.
Projektleiter an der Hochschule ist Professor Dr. Edwin Naroska (Kompetenzzentrum FAST). Weitere Beteiligte sind Professor Nicolas Beucker (Kompetenzzentrum Social Design) und Vizepräsident Professor Dr. Berthold Stegemerten. Das Projekt wird gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung. Projektlaufzeit: 01.11.2015 bis 31.10.2020.
Ansprechpartner der Hochschule Niederrhein: Professor Dr. Edwin Naroska, Reinarzstr. 49, 47805 Krefeld, Tel. 02151 822 4652, Email: edwin.naroska@hs-niederrhein.de
Pressekontakt: Dr. Christian Sonntag, Referat Hochschulkommunikation der Hochschule Niederrhein, Tel.: 02151 822-3610, E-Mail: christian.sonntag@hs-niederrhein.de
Autor: Christian Sonntag