Krefeld, 30. Juni. Ein Konzept für einseitiges Nähen haben Studierende der Hochschule Niederrhein jetzt vorgestellt. Auf dem Projekttag des Fachbereichs Maschinenbau und Verfahrenstechnik präsentierten sie ein Modell einer Maschine, die einseitiges Nähen ermöglichen soll. Das einseitige Nähen ist insbesondere bei großen Stoffen wie Sektionen eines Stadiondaches oder den Flügeln einer Windkraftanlage vorteilhaft. Das Nähen gilt hierbei als besonders stabil.
„Das Besondere an unserem Modell ist eine gebogene Nadel in Zusammenhang mit einem Umlauf-Greifer“, erklärt Corinna Naß, eine der beteiligten Studentinnen. Während bei herkömmlichen Maschinen der Stoff durch einen zusätzlichen Taucher nach oben gedrückt wird, arbeitet die Nadel bei der studentischen Maschine ausschließlich von einer Seite und sticht zweifach durch den gesamten Stoff hindurch. Sie erzeugt dann in Verbindung mit dem Umlauf-Greifer einen stabilen Doppel-Stepp-Stich – während konventionelle Maschinen einen Kettenstich schaffen, der zwar elastischer ist, sich bei Belastung aber eher lösen kann. Und bei Stadiondächern oder Windflügeln ist Stabilität nun mal besonders wichtig.
Die Maschine, die unter Anleitung von Prof. Dr. Karl Koltze entstand, soll in den nächsten Semestern durch anschließende Projektgruppen weiter bearbeitet werden. So soll der Fadengeber optimiert werden, auch der Stofftransport ist noch nicht geregelt. Ein Projekt, das sich hingegen nach mehreren Semestern dem Ende nähert, ist das elektrische Liegefahrrad, das jetzt einen bequemen, größenverstellbaren Sitz hat und mit Windschutzscheibe und abnehmbaren Dach auch gut gegen Regen schützt.
Weitere Projekt, die die Studierenden vorstellten: ein Mehrmassenschwinger, mit dessen Hilfe die Studierenden die Thematik von Eigenschwingungen lernen sollen; ein Auto-Teaching-Sensorträger, der es einfacher macht, Robotern etwas beizubringen; oder eine Verkleidung für den Formula-Student-Rennwagen. Auf dem Projekttag des Fachbereichs Maschinenbau und Verfahrenstechnik, der zweimal im Jahr stattfindet, stellen Studierende des fünften Semesters regelmäßig ihre Projektarbeiten vor.
Pressekontakt: Dr. Christian Sonntag, Referat für Presse und Öffentlichkeitsarbeit, Tel.: 02151 822-3610, E-Mail: christian.sonntag@hs-niederrhein.de
Autor: Christian Sonntag