Krefeld, 13. Oktober. Um das Thema Polymere und Oberflächen ging es bei einem erstmals durchgeführten Netzwerktreffen am Fachbereich Chemie der Hochschule Niederrhein. Das Institut für Lacke und Oberflächen (ILOC), die IHK Mittlerer Niederrhein und das Netzwerk Innovative Werkstoffe e.V. hatten zu der Dialogveranstaltung in die Shedhalle am Frankenring geladen. Unter den insgesamt 70 Gästen waren etwa 50 Vertreter aus der regionalen Wirtschaft.
Sie hatten zunächst die Gelegenheit, im Rahmen eines Rundgangs durch die Laboratorien den Fachbereich Chemie kennenzulernen. Die Studierenden erhalten dort eine Grundausbildung in anorganischer, organischer und technischer Chemie. Traditionelle Forschungsschwerpunkte sind in Krefeld neben der Untersuchung von ionischen Flüssigkeiten und Funktionalisierung und Imprägnierung von polymeren Systemen besonders Fragestellungen rund um Lacke und Oberflächenchemie. Letztere standen auch im Mittelpunkt der Veranstaltung, die den Titel „Innovative Werkstoffe im Bereich Polymere und Oberflächenbeschichtungen" trug.
Derzeit werden 917 Studierende von 24 Professoren im Fachbereich Chemie betreut. „Beim Thema Lackchemie ist unser Fachbereich bundesweit ganz vorne mit dabei", hob Hochschul-Präsident Prof. Dr. Hans-Hennig von Grünberg die Stärken des Fachbereichs hervor. Prof. Dr. Dr. Alexander Prange, Vizepräsident für Forschung und Transfer an der Hochschule Niederrhein und zugleich Vorstandsmitglied im Netzwerk Innovative Werkstoffe e.V., betonte in seinem Grußwort die Bedeutung von Dialog und Kooperation zwischen Wissenschaft und Wirtschaft. „Der Know-How-Transfer von den Hochschulen in die Unternehmen ist für beide Seiten extrem wertvoll", sagte Prange.
In den anschließenden Fachvorträgen stellten Professoren der Hochschule und Unternehmensvertreter Forschungsschwerpunkte und anwendungsorientierte Lösungen vor. Prof. Dr. Veronika Strehmel, ILOC, berichtete über ionische Flüssigkeiten und ihren Einsatz als Lösemittel für die Synthese und Modifikation von Polymeren. Über Spezialpolymere, die als Elektrolyte oder Membranen in Brennstoffzellen im Bereich der Elektromobilität eingesetzt werden könnten, sprach Dr. Jürgen Stebani von der Polymaterials AG, Kaufbeuren. Werner Fieder, Belland Technology AG, Rudolstadt, sprach über gezielte laugenlösliche Polymere. Andreas aus der Wieschen, Bayer MaterialScience AG, zeigte auf, wie Polyurethanchemie es ermöglicht, dem Traum von kratzerfreien Autolack einen Schritt näher zu kommen. Dass man zunächst einmal sehr genau verstehen muss, welche Vorgänge bei der Korrosion in dem mehrschichtigen System aus Lackschichten, Grundierung und Metallsubstrat ablaufen, um dann optimale Schichtaufbauten oder Korrosionsschutzstrategien zu entwickeln, erläuterte Prof. Dr. Michael Dornbusch, ILOC, in seinem Vortrag.
Durch die Veranstaltung führte Elke Hohmann von der IHK Mittlerer Niederrhein.
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Autor: Christian Sonntag