Mönchengladbach, 6. April. Ein Gefühl für Energie – das sollen Mönchengladbacher Schülerinnen und Schüler im „Innovatorium“ des NEW-Blauhauses bekommen. Über ein Jahr lang haben Prof. Dr. Ulrich Nissen von der Hochschule Niederrhein und Renate Gluth von der NEW AG eigens ein Energielabor mit insgesamt sieben Versuchen aufgebaut. In dieser Woche ist die erste Schulklasse zu Gast.
Das Zwischenfazit fällt rundum positiv aus: „Die Schüler sind begeistert. Sie nehmen die Aufgaben sehr ernst, sind hochmotiviert und erleben hier aus eigener Anschauung, wie Energie funktioniert und wie man sie berechnen kann“, sagt Ulrich Nissen, Professor für Betriebliches Energiemanagement am Fachbereich Wirtschaftswissenschaften der Hochschule Niederrhein. Dem kann Renate Gluth, die bei der NEW für die Schulkontaktpflege zuständig ist, nur zustimmen: „Wir betrachten dieses Jahr noch als Probelauf und bieten nur zwei Kurse an. Im nächsten Jahr wollen wir auf sieben Kurse aufstocken.“
Im Rahmen der Kurse erhalten Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, praxisnah die Themen Energieeffizienz, erneuerbare Energien und energieorientierte Wirtschaftlichkeitsanalysen zu erleben. Teilnehmen können alle Schulen im Versorgungsgebiet der NEW. Das Konzept sieht vor, dass die Schüler das Energielabor innerhalb ihres zweiwöchigen Betriebspraktikums besuchen. In der ersten Woche findet das Energielabor mit einem fünftägigen Workshop im NEW-Blauhaus statt. Die zweite Woche verbringen die Schüler in einem Unternehmen ihrer Wahl.
Leon Deutschmann und Nico Souren vom Berufskolleg Platz der Republik sind ganz in ihren Versuch vertieft. Es geht um Windenergie. Sie sollen messen, welchen Einfluss Spannweite und Stellung der Rotorblätter im Windkanal auf die Drehzahl haben. Bei welcher Last wird die höchste Leistung abgegeben? Die Schüler erstellen dabei zunächst eine Wirtschaftlichkeitsanalyse. „Wir haben ein Skript dazu bekommen wie im Studium“, sagt Leon begeistert.
Bei einem anderen Versuch wird über ein Rennrad, das auf einer Trainingsrolle steht, eine Autolichtmaschine und eine Autobatterie und damit eine Kaffeemaschine betrieben. „Die Schüler können hier erleben, wie viel Kraftanstrengung nötig ist, bis die Kaffeemaschine läuft. Das schaffen nur wenige“, sagt Nissen. In einem anderen Versuch geht es um das Thema Photovoltaik. Wie kann man den Ertrag von Photovoltaik-Anlagen ermitteln? Wie arbeiten sie am effizientesten? Welche Einflussfaktoren bestimmen die Wirtschaftlichkeit derartiger Anlagen? Dies sind nur drei von zahlreichen Fragen, die die Schüler zusammen mit Nathanael Harfst, wissenschaftlicher Mitarbeiter und Doktorand bei Prof. Nissen, untersuchen.
„Beim Energielabor können die Schülerinnen und Schüler ihr erworbenes Wissen direkt an realen Beispielen anwenden“, sagt Renate Gluth. Zunächst werden technische Analysen durchgeführt, um im Anschluss eine ökonomische Bewertung zu erarbeiten. Zudem entwickeln die Schüler Ideen, wie man Energiebedarfe ermittelt und Energieverbräuche misst, sie beeinflussen kann und wie man Überschussenergie sinnvoll verwendet.
Das „Innovatorium“ als Kooperation von NEW und Hochschule Niederrhein wurde gemeinsam von Renate Gluth, Professor Dr. Ulrich Nissen und Nathanael Harfst entwickelt. So können die Teilnehmer Hochschulluft schnuppern und sich auf ein Studium oder den Beruf vorbereiten. Ein weiterer Workshop findet Mitte Mai mit einer Gruppe aus dem Math.-Nat.-Gymnasium statt. Dieser ist bereits ausgebucht.
Im nächsten Jahr soll es weitere Veranstaltungen geben. Schulen können dazu Schülerinnen und Schüler auswählen, die dann ihre Bewerbungsunterlagen an renate.gluth@new.de schicken. Nach erfolgreicher Anmeldung erhalten die teilnehmenden Schüler eine Bestätigung per E-Mail. Weitere Informationen zum Angebot finden Interessierte im Internet unter www.new.de/innovatorium
Pressekontakt: Dr. Christian Sonntag, Referat Hochschulkommunikation der Hochschule Niederrhein: Tel.: 02151 822 3610; E-Mail: christian.sonntag@hs-niederrhein.de
Autor: Christian Sonntag