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Studienabbrecher: Hochschule Niederrhein hat frühzeitig auf Problem reagiert

Krefeld, 1. Juni. Studienabbrüche sind auch an der Hochschule Niederrhein Thema. Kein Wunder: Ist doch in den vergangenen Jahren die Zahl derjenigen, die ein Studium aufgenommen haben, enorm gestiegen. Nach den neuesten Daten des Statistischen Bundesamts studieren knapp 40 Prozent aller Studierenden an einer  Hochschule für angewandte Wissenschaften. 2010 waren es noch 30 Prozent. In Zahlen: 2010 studierten 683.000 junge Menschen an einer Hochschule für angewandte Wissenschaften. Heute sind es knapp eine Million.

 

Gewachsen ist in dieser Zeit zwar auch die Zahl der Professorinnen und Professoren – aber nicht in dem notwendigen Maße. An der Hochschule Niederrhein studierten 2010/11 10.800 Studierende – heute sind es 14.600. Die Zahl der Professorinnen und Professoren wuchs von 218 auf 245. Das Betreuungsverhältnis von Professoren zu Studierenden – seit jeher wichtiges Argument für ein Studium an einer Hochschule für angewandte Wissenschaften – verschlechterte sich von etwa 1:50 auf 1:60.

 

Die zunehmende Heterogenität der Studierendenschaft stellt zusätzliche  Anforderungen an die Studierendenbetreuung. Dank des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Projekts Peer Tutoring und Studienverlaufsberatung hat die Hochschule Niederrhein seit 2011 konsequent in diesen Bereich investiert. Insgesamt fließen bis zum Jahr 2020 rund zehn Millionen Euro in den Ausbau des Tutorensystems und des Beratungs- und Betreuungsangebots. Ergebnis: Trotz gestiegener Studierendenzahlen sind die Abbrecherquoten in fast allen Fachbereichen (Ausnahme Ingenieurwissenschaften) von 2010/11 bis 2015/16 leicht gesunken   – obwohl die absoluten Zahlen situationsbedingt gestiegen sind.

 

„Wir sind der Überzeugung, dass unsere zahlreichen umfangreichen Angebote dazu beigetragen haben, dass die Studienabbrecherzahlen nicht noch stärker gestiegen sind“, sagt Prof. Dr. Berthold Stegemerten, Vizepräsident für Studium und Lehre der Hochschule Niederrhein. „In den nächsten Jahren legen wir einen besonderen Schwerpunkt auf die Studieneingangsphase, um die Studienanfänger noch besser zu integrieren.“

 

An der Hochschule Niederrhein gibt es die meisten Studienabbrüche im Bereich der mathematisch-naturwissenschaftlichen Studiengänge (Chemie und Biotechnologie, Informatik, Wirtschaftsinformatik, eHealth). Dort brachen im Wintersemester 2015/16 insgesamt 131 junge Menschen ihr Studium ab. Das sind 6,8 Prozent der Studierenden in diesem Bereich.

 

Bei den Ingenieurwissenschaften brachen 5,3 Prozent der Studierenden ab, so viele waren es auch bei den Sozial- und Wirtschaftswissenschaftlern. Es folgen die gesundheitswissenschaftlichen Studiengänge mit 3,8 Prozent (Fachbereich Gesundheitswesen), die ernährungswissenschaftlichen Studiengänge mit 3,4 Prozent (Oecotrophologie), die kulturwissenschaftlichen Studiengänge mit 3,0  Prozent (Sozialwesen) sowie die kunstwissenschaftlichen Studiengänge mit 1,5 Prozent (Design).

 

Generell lassen sich Studienabbrecherquoten schwer vergleichen, weil keine einheitlich anerkannte Methodik zur Berechnung vorliegt. Eine exakte Berechnung wäre erst viele Jahre nach dem Studienstart einer Kohorte möglich, wenn alle Kohorten-Mitglieder ihr Studium entweder abgeschlossen oder abgebrochen haben.

 

Pressekontakt: Dr. Christian Sonntag, Referat Hochschulkommunikation der Hochschule Niederrhein: Tel.: 02151 822 3610; E-Mail: christian.sonntag@hs-niederrhein.de


Autor: Christian Sonntag