Mönchengladbach, 2. Juni. Zwei Studierende des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften der Hochschule Niederrhein haben gestern Abend den Rheinland-Pitch für sich entschieden. Sie setzten sich in dem Wettbewerb für Existenzgründer gegen drei weitere Mitbewerber durch. Jan-Niclas Müller und Delia Großmann haben einen Legokasten für Motivtorten entwickelt und bauen damit einen Online-Shop auf. Die rund 170 Zuschauer im Z-Gebäude waren sich am Ende des Abends sicher: Die beiden hatten die beste Idee entwickelt und den solidesten Businessplan erstellt.
Zum ersten Mal fand gestern Abend der Rheinland-Pitch auf dem Campus Mönchengladbach der Hochschule Niederrhein statt. Der Rheinlandpitch ist eine Veranstaltungsreihe des Startup-Zentrums „Startplatz“ mit Sitz in Köln und Düsseldorf. Warum die Hochschule Niederrhein erstmals als Ausrichter fungierte, erklärte Vizepräsident Prof. Dr. Berthold Stegemerten zu Beginn der Veranstaltung: „Wir möchten unseren Studierenden zeigen, was mit dem Gründen einer Existenz möglich ist.“
Zuvor hatten die Vertreter der beiden Mitsponsoren – Frank Kindervatter von der NEW und Ralf Grewe von der Stadtsparkasse Mönchengladbach – die aus ihrer Sicht wichtigsten Punkte für erfolgreiches Gründen benannt: „Wer gründen will, braucht ein Team“, sagte Kindervatter, Vorstandsvorsitzender der NEW AG. Und Ralf Grewe, stellvertretendes Vorstandsmitglied der Stadtsparkasse Mönchengladbach, fügte hinzu: „Ein Gründer muss seine Idee überzeugend und authentisch darlegen können.“
In dieser Hinsicht konnten alle vier Wettbewerber überzeugen. Das Team Okiko (Platz zwei) hatte die Idee zu einem sicheren Bezahlsystem im Internet für Kinder zwischen 7 und 17 Jahren. Hintergrund: Kinder und Jugendliche sind beim E-Commerce stark eingeschränkt. Das will das Mönchengladbacher Team ändern. Mit einer Verkaufsplattform, bei der Eltern die Kontrolle über die Einkäufe ihrer Kinder behalten, diese aber dennoch mit ihrem eigenen Taschengeld selbst einkaufen können.
Platz drei ging an Ridock, ebenfalls eine Online-Plattform, die ausschließlich für Unternehmen gedacht ist und diese als Handelsplatz für überschüssige Ware nutzen soll. Der Dachdecker, der für seinen Kunden noch 30 Ziegel braucht, diese aber nur in der 200er-Packung erhält, soll seinen Rest hier ohne zeitlichen Aufwand zum Verkauf anbieten können. Platz vier ging an Anibuddy, ein Lebensdatenmessgerät für Hunde, das dem Besitzer über eine App permanent die Aktivitäten und gesundheitlichen Zustand des Hundes meldet. Die gute Idee erschien vielen Zuschauern am Ende als zu wenig ausgereift.
Das war bei Cakerella, den Gewinnern des Abends, anders. Das von Jan-Niclas Müller und Delia Großmann identifizierte Problem: Wer eine Motivtorte backen will, benötigt viel Zeit für das Beschaffen der Zutaten, beziehungsweise er bekommt diese nur in oft unpraktischen weil zu großen Mengen. Die Lösung der beiden Studierenden der Hochschule Niederrhein: Backboxen, die eine exakte Backanleitung sowie die mengenmäßig bereits passend abgepackten Zutaten enthalten – wobei frische Zutaten wie Butter, Sahne oder Eier nicht beiliegen.
Delia Großmann befindet sich derzeit in den letzten Zügen ihres Bachelors Betriebswirtschaft, Jan-Niclas Müller studiert den Master Business Management. Die beiden haben jetzt die Chance, am 22. Juni beim großen Finale am Düsseldorfer Flughafen dabei zu sein und sich dort vor potenziellen Investoren zu präsentieren.
Pressekontakt: Dr. Christian Sonntag, Referat Hochschulkommunikation der Hochschule Niederrhein: Tel.: 02151 822 3610; E-Mail: christian.sonntag@hs-niederrhein.de
Autor: Christian Sonntag