Mönchengladbach, 3. Juli. Studierende des Fachbereichs Oecotrophologie der Hochschule Niederrhein haben ein Selbstbewertungssystem für den Mittagstisch im Arbeitslosenzentrum Mönchengladbach entwickelt. „Ziel dieses Selbstbewertungssystems ist es, eine gute Hygienepraxis im Betrieb umfänglich zu verankern“, erläutert Prof. Dr. Angelika Sennlaub, die im Rahmen eines interdisziplinären Langzeitprojektes von September 2014 bis Juni 2015 die Studierenden betreute.

Am Anfang des Projekts stand eine Anfrage von Karl Sasserath, Leiter des Arbeitslosenzentrums an der Lüpertzender Straße 69. Der Mittagstisch dort wird sehr gut angenommen – etwa 12.000 Mahlzeiten im Jahr gibt das Team um Küchenleiterin Ella Heiniz aus. Ein Grund für den Erfolg ist die zentrale Lage des Arbeitslosenzentrums in der Stadtmitte. Dort leben die meisten Menschen, die ihr Einkommen aus sogenannten Hartz IV-Leistungen beziehen. Hinzu kommt die professionelle Arbeit des ALZ-Küchenteams, die strengen Hygiene- und Qualitätsbestimmungen unterliegt.

„Damit die Standards so hoch bleiben, bedarf es immer wieder neuer Anstrengungen“, sagt Karl Sasserath. „Wir wollten wissen, ob es Möglichkeiten gibt, die Prozesse der Hygienepraxis unseres Mittagstisches für Arbeitslose im Rahmen einer Qualitätssicherung zu überprüfen und zu standardisieren“, sagt Sasserath. Bei Prof. Dr. Angelika Sennlaub vom Fachbereich Oecotrophologie der Hochschule Niederrhein und den Studierenden Stefanie Gramsch, Achraf Jafir und Sarah Tervooren stieß der ALZ-Leiter mit seinem Anliegen auf offene Ohren.

In Zusammenarbeit mit dem ALZ entwickelten die Studierenden ein Selbstbewertungssystem, das es sozialen Einrichtungen ermöglicht, die gute Hygienepraxis im Bereich des eigenen Küchenbereiches zu überprüfen. Es umfasst Fragen zu den Bereichen Wareneingang, Hygiene, Reinigung und Desinfektion, Entsorgung, Schulungsmaßnahme, Lagerung, Produktion und Ausgabe und Einkauf. Das Ergebnis kann von allen sozialen Einrichtungen genutzt werden, die soziale Arbeit und Gemeinschaftsverpflegung verbinden.

Grundlage des System sind die derzeit geltenden rechtlichen Rahmenbedingungen, die ergänzt wurden durch den von Prof. Dr. Volker Peinelt an der Hochschule Niederrhein entwickelten Leitfaden für die Praxis „Kochmützenzertifizierung" sowie den vom Caritas-Verband herausgegebenen Leitfaden „Wenn in sozialen Einrichtungen gekocht wird“. Interessierte können das Selbstbewertungssystem kostenlos auf der Homepage des Arbeitslosenzentrums Mönchengladbach e.V. unter www.arbeitslosenzentrum-mg.de einsehen und herunterladen.

Pressekontakt: Dr. Christian Sonntag, Referat Hochschulkommunikation, Tel.: 02151 822-3610; Email: christian.sonntag@hs-niederrhein.de

Autor: Christian Sonntag