Krefeld, 18. Januar. Eine automatische Toilettensitzreinigung, ein individuell einstellbares Motorrad-Lenkrad sowie ein „Schlautopf“ und viele weitere Projekte präsentieren Studierende der Hochschule Niederrhein heute und morgen auf dem Campus Krefeld Süd. Die Studierenden im fünften Semester arbeiteten rund drei Monate an interdisziplinären Projekten, die teilweise gemeinsam mit Unternehmen realisiert wurden.
„Es ist toll, dass man an Produktentwicklungen mitwirken kann, die dann vielleicht auf den Markt kommen“, sagte Maschinenbau-Student David Grahl. Sein Team hat in Kooperation mit der Firma Siemens an einer automatischen Toilettensitzreinigung für Züge gearbeitet. Die Studierenden haben in vielen Versuchen nach einer Flachstrahldüse gesucht, die allen Anforderungen entspricht. „Dafür gingen etwa zehn Flaschen Ketchup drauf“, berichtet Nico Strumpen. Mit drei weiteren Kommilitonen haben sie die zu reinigende Fläche, den Wasserverbrauch sowie die Kraft der optimalen Düse gemessen und anschließend eigenständig einen Prototypen gebaut. In einem nächsten Schritt soll geschaut werden, dass die Zugtoilette gleichzeitig desinfiziert werden kann.
Ein anderes Team konzipierte ein Ergonomie-Konstrukt für ein Motorrad, mit dem sich das Lenkrad individuell einstellen lässt. Dadurch wird ein erhöhter Fahrkomfort geboten. Außerdem kann jede Person mit dem Motorrad fahren. „Das Modell eignet sich auch ideal für den Motorradverleih“, sagt Yasin Ertugrul. Die eigens entwickelte vertikale Klemmung haben die Studierenden im 3D-Drucker der Hochschule Niederrhein erstellt. Bei der Lackierung erhielt das Team Unterstützung von dem Kfz-Sachverständigenbüro TAS. Timur Yilmaz resümierte: „Das Projekt hat Spaß gemacht, auch wenn die Zeit sehr knapp war. So erhielten wir einen guten Einblick in das spätere Berufsleben. 216 Stunden haben wir jeweils in das Projekt investiert.“
Julian Thiel entwickelte mit sechs Kommilitonen aus dem Fachbereich Wirtschaftsingenieurwesen den sogenannten „Schlautopf“ – eine Vorrichtung, mit der verhindert wird, dass Wasser überkocht. Mit Hilfe eines Temperaturmessers schaltet sich der Herd von alleine aus, bevor das Wasser überkochen kann. Damit soll Energieverschwendung vermieden werden. Die Studierenden haben berechnet, dass sich dadurch 17,55 Euro pro Haushalt pro Jahr sparen lassen, wenn man von einer Nutzung von fünf Mal pro Woche ausgeht.
„Mit der praktischen Arbeit erhalten die Studierenden ein Gefühl für die Teamarbeit. Außerdem lernen sie, Projekte umzusetzen mit allem was dazugehört: Kalkulationen aufstellen, Zeit einhalten und auftretende Probleme händeln. Diese Erfahrungen nutzen ihnen für zukünftige Tätigkeiten in der Industrie. Die Praxis ist noch einmal anders als die Theorie, das bekommen die Studierenden hier hautnah beigebracht“, sagt Professor Markus Kleutges, der insgesamt drei Projekte betreut hat.
Die Ausstellung ist am morgigen Tag des Ingenieurs, 19. Januar, von 9 bis 13 Uhr auf dem Campus Krefeld Süd im Foyer des J-Gebäudes geöffnet. Die vier Fachbereiche Chemie, Elektrotechnik und Informatik, Maschinenbau und Verfahrenstechnik sowie Wirtschaftsingenieurwesen laden ein und informieren über Studiengänge, Forschungsprojekte sowie mögliche Kooperationen.
Pressekontakt: Sandy Syperek, Referat Hochschulkommunikation der Hochschule Niederrhein: Tel.: 02151 822 2934; E-Mail: sandy.syperek(at)hs-niederrhein.de