Mönchengladbach, 14. Januar. Das Thema Nachhaltigkeit stand im Mittelpunkt der Projektpräsentation am Fachbereich Textil- und Bekleidungstechnik der Hochschule Niederrhein. Rund 250 Studierende stellten in 26 Teams ihre Ergebnisse im Rahmen einer ganztätigen Veranstaltung vor. Unter industrienahen Bedingungen hatten die Studierenden drei Monate an verschiedenen Kollektionen und Produktinnovationen gearbeitet. Die Projektpräsentationen gibt es seit 2004.
Der Großteil der Projekte sind reale Aufträge aus der Wirtschaft. „Rund 70 Prozent der Aufgabenstellungen kommen von außen“, sagt Prof. Klaus Hardt vom Fachbereich Textil- und Bekleidungstechnik der Hochschule Niederrhein. Auftraggeber waren unter anderem Epson, Walther Faltsysteme und das Start-up Stacks Ehrenfeld, welches die Studierenden dazu aufforderte, einen eco- und gender-neutralen Pullover zu entwickeln.
Gruppe 25, die den Auftrag der Firma Epson bearbeitete, ging als Sieger der Veranstaltung hervor. Mit ihrer dreiteiligen Kollektion machen sie motivisch auf die Umweltverschmutzung aufmerksam. Die Textilstudierenden zeigten gleichzeitig, wie sich Mode ressourcenschonend kreieren lässt. Sie arbeiteten mit den neuen Produktionsmodellen Digitaldruck und Ultraschallschweißen und überzeugten damit die Jury, die aus Professorinnen und Professoren der Hochschule Niederrhein bestand. Die Verwendung alternativer Rohstoffe war ebenfalls Thema. Ein Team fertigte beispielsweise Produkte aus dem Naturprodukt Zunderschwamm an, der sich zu einer Wildlederoptik verarbeiten lässt.
Auch das Unternehmen Nordwolle Rügen erteilte den Studierenden einen Auftrag. Gründer Marco Scheel ist sehr zufrieden mit den gelieferten Ergebnissen: „Ich hatte mir von den Studierenden eine Lösung für ein Problem, welches wir mit der Versteppung hatten, erhofft. Doch meine Erwartungen wurden übertroffen. Die Studierenden haben nicht nur ein neues Produkt umgesetzt, sondern auch eine Imagefilm realisiert.“ Die Studierenden erstellten eine nachhaltige Outdoor-Steppweste für Männer, die biologisch abbaubar ist oder deren Teile sich gut in den Recyclingkreislauf zurückführen lassen.
Die Besonderheit ist, dass alle Details – Zutaten, Füllung, Stoffe – nachhaltig sind. Normalerweise werden dafür synthetische Fasern genutzt. Die Gruppe hingegen hat einen Zelluloseoberstoff (Fasern aus Pflanzen) wasserabweisend ausgerüstet. Studentin Annika Thill, Leiterin des Projekts, investierte viel Kraft in die Umsetzung: „Die Zeit war etwas knapp. Aber wir wollten etwas richtig Gutes abliefern und haben uns daher sehr ins Zeug gelegt.“
Die Studierenden befinden sich alle im fünften Semester und kommen aus allen Bachelorstudiengängen des Fachbereichs Textil- und Bekleidungstechnik, was eine interdisziplinäre Zusammensetzung der Projektteams sicherstellt. Die Studierenden sollen Erfahrungen für die reale Arbeitswelt sammeln und anhand der Aufträge lernen, eigenständig zu arbeiten. „Erfahrungen kann man nicht lehren, die müssen Sie machen“, rief Prof. Hardt am Ende den Studierenden zu.
Pressekontakt: Sandy Syperek, Referat Hochschulkommunikation der Hochschule Niederrhein:
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