Mönchengladbach, 12. Dezember. Die Türkei muss mehrere Anforderungen erfüllen, möchte sie eines Tages in die Europäische Union aufgenommen werden. Beim Thema Lebensmittelrecht leistet jetzt auch die Hochschule Niederrhein einen Beitrag. Sie ist bei einem Projekt beteiligt, das Mitarbeitern der türkischen Lebensmittelindustrie das Lebensmittelrecht der Europäischen Union näher bringen will. Im Mittelpunkt steht die Entwicklung einer E-Learning-Plattform, die das berufsbegleitende Lernen ermöglichen soll.
Akteur auf Seite der Hochschule Niederrhein ist Prof. Dr. Georg Wittich. Der Professor für Lebensmittelwissenschaft, insbesondere Lebensmittelchemie, -analytik und –recht, hatte zuvor im Rahmen des Austausch-Programms Erasmus ein Lernmodul für Studierende entworfen. Darauf aufbauend soll nun das neue Transferprojekt mit dem Namen „FIEL“ (Food Industry-Food Legislation, Impact Analysis, Training and Cooperation Network in Europe-E-Learning) umgesetzt werden. Wichtige Partner im Projekt sind die Universität Gaziantep, der Verband der türkischen Lebensmittelindustrie und das türkische Ministerium für Landwirtschaft und Ernährung.
Inhaltlich geht es bei dem zu entwickelnden Lern-Programm um die EU-Standards beim Lebensmittelrecht. Demnach muss den Hygiene-Anforderungen Rechnung getragen werden, der Einsatz von Zusatzstoffen muss auf den Verpackungen vermerkt und die Rückverfolgung der eingesetzten Komponenten muss einwandfrei möglich sein. „Die Mitarbeiter der türkischen Lebensmittelindustrie sollen lernen, mit den EU-Standards umzugehen und diese in der Praxis anzuwenden“, erklärt Wittich das Projektziel.
Sein Part ist dabei neben dem Know-How-Transfer vom Vorgänger-Projekt auch die deutsche Vertretung in dem internationalen Konsortium. Ab dem Sommersemester 2013 wird der Professor am Fachbereich Oecotrophologie einen Masterstudierenden damit beauftragen, das Projekt zu begleiten. Das im Rahmen des EU-Bildungsprogramms für lebenslanges Lernen „Leonardo da Vinci“ gestartete Projekt dauert zwei Jahre und wird mit insgesamt 350.000 Euro gefördert. Die Hochschule Niederrhein erhält etwa ein Zehntel der Fördersumme.
Weitere Projektpartner: Gaziantep University, Food Engineering Department, MKV Consulting-TURKEY, Ministry of Food-Agriculture-and-Livestock, GDAR-General Directorate of Agricultural Research and Policies-TURKEY, AMB -Bulgarian Association of Meat Processors, Oradea University Food Eng. Dept.-ROMANIA, Vilniaus University, Institute of Biochemistry.
Pressekontakt: Dr. Christian Sonntag, Referat für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Hochschule Niederrhein, Tel.: 02151 822-3610; email: christian.sonntag(at)hs-niederrhein.de
Autor: Christian Sonntag