Krefeld, 20. März. Über den eigenen Tellerrand hinaus schauen, denken und handeln: Das ist das Grundprinzip der unternehmerischen Sozialverantwortung, auch Corporate Social Responsibility (CSR) genannt. Die Hochschule Niederrhein wird die Themen CSR, Ethik und Nachhaltigkeit künftig im Kompetenzzentrum „EthNa" verstärkt in Forschung und Lehre integrieren. Am Dienstagabend war die offizielle Eröffnung des neuen Kompetenzzentrums.
„Ethik und Nachhaltigkeit sind Forderungen, die von Kunden und kritischer Öffentlichkeit zunehmend an die Unternehmen herangetragen werden. Das Institut EthNa unterstützt Wissenschaft, Unternehmen und Öffentlichkeit dabei, ökonomisch erfolgreiches Handeln gleichzeitig sozial und ökologisch verträglich zu gestalten", erklärt Prof. Dr. Monika Eigenstetter, die gemeinsam mit Ihren Kollegen Prof. Dr. Rudolf Voller und Prof. Dr. Martin Wenke das Institut leitet.
Die Aufgaben und Ziele des Instituts sind so vielschichtig wie die Themen CSR, Ethik und Nachhaltigkeit selbst. Vereinfacht gesagt, meint CSR vorausschauend wirtschaften, fair mit Beschäftigten umgehen und Verantwortung für Gesellschaft und Umwelt übernehmen, und das als Grundpfeiler der sozialen Marktwirtschaft. „In diesen Bereichen werden im Institut Forschungs- und Entwicklungsaufgaben durchgeführt. Diese werden in öffentlich geförderten Programmen wahrgenommen, können aber auch von Unternehmen beauftragt werden. Zudem bietet EthNa eigens entwickelte Projekte und Konzepte an", so Eigenstetter.
Eine Besonderheit ist, dass im EthNa fast alle Fachbereiche der Hochschule Niederrhein vertreten sind und interdisziplinär zusammen arbeiten. Schon im Jahr 2010 hatte sich an der Hochschule eine Arbeitsgruppe gebildet, die das Ziel verfolgte, wirtschafts- und unternehmensethische Inhalte in die Curricula der Studiengänge einzubauen, um die Hochschule als Ganzes nachhaltiger zu gestalten.
Ein Kern dieser Gruppe bewarb sich im vergangenen Jahr erfolgreich beim FH-Struktur-Programm des Landes Nordrhein-Westfalen. Der Erfolg bedeutete nicht nur eine Förderung in Höhe von 240.000 Euro für das Forschungsprojekt „Ethisches Unternehmerhandeln im Spannungsfeld zwischen Kundenerwartung und Lieferkettenmanagement" in den nächsten zwei Jahren. Es bedeutete auch die Einrichtung eines Kompetenzzentrums, weil der Förderwettbewerb FH-Struktur die Einrichtung neuer Strukturen an den siegreichen Hochschulen vorsieht. EthNa soll sicherstellen, dass das interdisziplinäre Thema Ethik auch nach dem Auslaufen der Förderung weiterverfolgt wird.
Das Team um Monika Eigenstetter, die am Fachbereich Wirtschaftsingenieurwesen Arbeits- und Organisationspsychologie lehrt, sammelt die Erkenntnisse zur CSR aus Unternehmens- und Konsumentensicht und bereitet die Ergebnisse auf, so dass diese für Unternehmen nutzbar werden. Für Interessenten sollen unabhängig vom Forschungsprojekt Bildungsangebote entstehen. Da die Nachfrage nach Methoden der CSR und der Umsetzung unternehmensethischer Maßnahmen steigt, wird für Studierende, Hochschulabsolventen und Wirtschaft ein Programm entwickelt werden, das vor allem regional, aber auch national ausgerichtet ist.
Pressekontakt: Dr. Christian Sonntag, Referat für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Hochschule Niederrhein,
Tel.: 02151 822-3610, E-Mail: christian.Sonntag@hs-niederrhein.de
Autor: Christian Sonntag/Andreas Reiners