Krefeld, 9. Juni. Die Ergebnisse sind beeindruckend: An Hochschulen für angewandte Wissenschaften erhalten 54 Prozent aller Bachelor-Absolventen nach ihrem Abschluss eine unbefristete Stelle. Bei den Master-Absolventen sind es sogar 60 Prozent, die nach dem Hochschul-Abschluss unbefristet angestellt werden. Dagegen wird nur jeder dritte Absolvent einer Universität nach dem Bachelor unbefristet eingestellt, beim Master ist es nicht einmal jeder vierte. Diese Ergebnisse einer Studie des Deutschen Zentrums für Hochschul- und Wissenschaftsforschung veröffentlichte heute das Bundesministerium für Bildung und Forschung.
Hans-Hennig von Grünberg, Präsident der Hochschule Niederrhein, erstaunen diese Ergebnisse nicht. Für ihn ist die Beschäftigungsfähigkeit der Absolventen auf dem Arbeitsmarkt wichtige Zielmarke seiner Hochschule. Damit bezieht er sich auf eine Erklärung der Bologna-Nachfolgekonferenz im vergangenen Jahr, auf der gefordert wurde, Absolventen in sich rasch verändernden Arbeitsmärkten beschäftigungsfähig zu machen. „Ich finde, dass vor allem ein Hochschultyp für dieses Vorhaben sich besonders eignet: die Hochschulen für angewandte Wissenschaften“, sagte von Grünberg heute.
Ein weiteres Ergebnis der Studie: Vollzeit erwerbstätige FH-Absolventen verdienen bei der ersten Tätigkeit nach ihrem Studiumabschluss besser als Absolventen einer Universität: So erzielen Bachelorabsolventen an Hochschulen für angewandte Wissenschaften zum Einstieg ein Jahresbruttoeinkommen von 35.100 Euro, an den Unis liegt das Einstiegsgehalt bei durchschnittlich 30.200 Euro. Wer einen Masterabschluss hat, erhält als FH-Absolvent im ersten Jahr nach dem Abschluss ein Gehalt von 40.200 Euro, als Uni-Absolvent sind es 38.500 Euro.
Hans-Hennig von Grünberg, der außerdem Vorsitzender der Hochschulallianz für den Mittelstand ist – einem Zusammenschluss von bundesweit derzeit zehn Fachhochschulen – fordert deshalb ein Umdenken in der Bildungspolitik: „In den kommenden Jahren muss der Anteil der Studierenden an Hochschulen für angewandte Wissenschaften signifikant steigen, sonst laufen wir Gefahr, den Fachkräftemangel insbesondere im Mittelstand deutlich zu verschärfen. Dazu brauchen wir aber eine faire Verteilung der Mittel und eine nachhaltige Förderung dieses Hochschultyps.“
Pressekontakt: Dr. Christian Sonntag, Referat Hochschulkommunikation der Hochschule Niederrhein: Tel.: 02151 822 3610; E-Mail: christian.sonntag@hs-niederrhein.de
Autor: Christian Sonntag