Wie kann es gelingen, Reststoffe aus Verarbeitungsprozessen in den Branchen Agrar, Textil und Lebensmittel zu Wert- oder Nährstoffen werden zu lassen und damit eine biobasierte und regionale kreislauforientierte nachhaltige Ressourcennutzung zu ermöglichen? Und wie kann dies dazu beitragen, den regionalen Strukturwandel zu unterstützen und langfristig sichere neue Arbeitsplätze in der Region zu schaffen?
Zu dieser Fragestellung erhielt ein Bündnis aus Wirtschaftsförderungsgesellschaft für den Kreis Heinsberg (WFG) und Instituten von RWTH Aachen und Hochschule Niederrhein die Aufforderung zur Erstellung eines innovativen Konzeptes im Rahmen des Programms Wandel durch Innovation in der Region (WIR!) des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF).
Das regionale Projekt INGRAIN wurde mit einer ersten Fördersumme von maximal 250.000 Euro ausgestattet, Nun soll bis zum nächsten Frühjahr aus der Idee ein funktionsfähiges Konzept entwickelt werden, auf dessen Basis dann in einer weiteren Bewertungsrunde entschieden wird, ob aus den Visionen mit Hilfe der Förderung anschließend Wirklichkeit werden kann. Im positiven Falle könnte eine Unterstützung in Millionenhöhe über einen Zeitraum von bis zu sechs Jahre erfolgen.
Besonders überzeugt waren die wissenschaftlichen Gutachter dabei von der breiten Basis, auf der das INGRAIN-Bündnis in dieser frühen Phase in allen drei adressierten Branchen fußt. Hohes Interesse besteht dabei bei der regionalen Landwirtschaft, die sich mit zukunftsweisenden Strukturveränderungen konfrontiert sieht und daher einer Kooperation zu innovativen neuen Produktideen und Geschäftsmodellen zur Textil- und Lebensmittelbranche aufgeschlossen gegenübersteht. Schon in der Frühphase der Skizzenerstellung war es daher möglich, eine Reihe interessierter mittelständischer Unternehmen zu identifizieren, die Ihre Mitwirkung am INGRAIN-Projekt in Aussicht gestellt haben.
„Als Hochschule für angewandte Wissenschaften sind wir nah an den Problemstellungen der regional tätigen Unternehmen dran. Dies und unsere langjährigen Erfahrungen in Verbundprojekten mit vielen Partnern aus Wirtschaft und Wissenschaft stimmen mich zuversichtlich, dass wir mit dem Projekt einen wichtigen Beitrag für die Innovationskraft und den nachhaltigen Strukturwandel der Region leisten können“, sagte Prof. Dr. Dr. Alexander Prange, Vizepräsident für Forschung und Transfer der Hochschule Niederrhein.