Solingen, 12. Oktober. Die Stadt Solingen, die Zentralfachschule der deutschen Süßwarenwirtschaft (ZDS) und die Hochschule Niederrhein (HN) wollen künftig eng zusammenarbeiten. Das ist Inhalt einer Absichtserklärung (Letter of Intent), die Oberbürgermeister Tim Kurzbach, Andreas Coppenrath, Vorsitzender der Zentralfachschule der Deutschen Süßwarenwirtschaft e.V., und Prof. Dr. Hans-Hennig von Grünberg, Präsident der Hochschule Niederrhein, am Freitag in einem Hörsaal der ZDS in Solingen unterschrieben haben. Der Start dieser Kooperation soll zunächst in drei Schritten erfolgen.

Erster Schritt: Ziel ist es, noch in diesem Jahr ein gemeinsames Angebot von Seminaren und Zertifikatskursen auf den Weg zu bringen. Weiterhin soll es Studierenden der Hochschule Niederrhein sowie den Schülerinnen und Schülern der ZDS einfacher gemacht werden, zwischen den Bildungseinrichtungen in Solingen-Gräfrath und in Mönchengladbach zu wechseln. Dies böte zum Beispiel Studienabbrechern der Hochschule Niederrhein oder ZDS-Absolventen neue Berufs- und Bildungsperspektiven.

Zweiter Schritt: Es soll ein gemeinsames Studienangebot im Bereich der Lebensmittelwissenschaften entwickelt werden. Dafür werden in den nächsten Monaten Organisationsform, Finanzierung und Ablauf des kooperativen Studienangebots detailliert geprüft.

Dritter Schritt: Die Partner möchten ein Forschungsinstitut in Solingen aufbauen. Dabei wird die Expertise des Fachbereichs Oecotrophologie der Hochschule Niederrhein genutzt. Angestrebt ist eine Stärkung des wissenschaftlichen Profils der angebotenen Studiengänge. Der Standort Solingen soll so ein Alleinstellungsmerkmal erhalten, in dem eine Konzentration auf die Aus- und Weiterbildung sowie auf das Studium und die Forschung im Bereich der Lebensmittel- und Süßwarenindustrie erfolgt.

Sind diese drei Schritte vollzogen, ist eine weitere Vertiefung der Zusammenarbeit vorgesehen. Der Unterzeichnung der Absichtserklärung ist ein Diskussions-, Abstimmungs- und Vorbereitungsprozess von rund einem Jahr vorausgegangen, in dem die Stadt Solingen die beiden Partner nach Kräften unterstützt hat – federführend war hierfür Carsten Zimmermann, Abteilungsleiter für Strategische Planung im Büro des Oberbürgermeisters. Bereits im März 2018 trafen sich die Spitzen der ZDS unter Leitung des Geschäftsführenden Vorstands Andreas Bertram erstmals mit hochrangigen Vertreterinnen und Vertretern der Hochschule Niederrhein in Solingen zu ersten Gesprächen. Beteiligt waren daran auch der Dekan des Fachbereiches Oecotrophologie der Hochschule Niederrhein, Prof. Dr. Georg Wittich, sowie Prof. Dr. Maik Schürmeyer (als Projektleiter der Hochschule) sowie Mitarbeiter der Strategischen Planung im OB-Büro der Stadt Solingen.

Die ZDS und die HN haben bereits heute viele Berührungspunkte und Ergänzungspotentiale. Die ZDS besticht durch ihre hervorragende technische Ausstattung, die HN durch Kompetenz in der akademischen Lehre sowie in der anwendungsorientierten Forschung im Bereich der Lebensmittelwissenschaften. Bei einer zukünftigen Kooperation können die Ressourcen und Kompetenzen gemeinsam genutzt werden.
Der Präsident der Hochschule Niederrhein, Prof. Dr. Hans-Hennig von Grünberg, sieht in dem Projekt eine große Chance: „Ich freue mich, mit der Stadt Solingen und der Zentralfachschule mit zwei starken Partnern zusammenarbeiten zu dürfen, um ein richtungsweisendes  anwendungsorientiertes Bildungsangebot im Bereich der Süßwarenwirtschaft aufzubauen. Davon werden nicht nur die jungen Frauen und Männer am Niederrhein und im Bergischen Land profitieren.“

„Die Stadt Solingen will den Schritt hin zu einer Hochschulstadt gerne zeitnah und in Kooperation mit der ZDS und der HN gehen", sagt Solingens Oberbürgermeister Tim Kurzbach. Er ist von der Entwicklung in Gräfrath begeistert. „Denn für mich ist die Entwicklung Solingens zu einer Hochschulstadt eine Herzensangelegenheit. Studierende bereichern das urbane Leben und bringen weiteren Schwung in unsere Stadt. Das ist ein echter Standortfaktor für die Zukunft. Deshalb wird die Stadt Solingen die Hochschule Niederrhein und die ZDS auf dem Weg zum Hochschulstandort intensiv unterstützen und beraten.“

Für Andreas Coppenrath, Vorsitzender der Zentralfachschule der Deutschen Süßwarenwirtschaft, ist vor allem auch der Forschungsaspekt bedeutsam. Er wirft den Blick voraus: „Es ist unsere gemeinsame Absicht, am Standort der ZDS perspektivisch zusätzlich ein Institut zu gründen oder anzusiedeln. Doch heute wollen wir uns vor allem gemeinsam freuen. Dieser Tag wird als ein zukunftsweisender Tag in die Geschichte der ZDS eingehen.“

Pressekontakt: Dr. Christian Sonntag, Referat Hochschulkommunikation, 
Tel.: 02151 822 3610; E-Mail: christian.sonntag(at)hs-niederrhein.de