Mönchengladbach, 6. Juni. Seit einem knappen Jahr ist die Hochschule Niederrhein in Besitz einer Nähmaschine, die elektrisch leitfähige Fäden verarbeiten kann. Eine Spezialanfertigung, die mit dem Fördergeld der Wilhelm-Lorch-Stiftung angeschafft wurde und sich derzeit noch im Prototypstatus befindet. Im Rahmen ihrer Bachelorarbeit untersuchte Studentin Nora Brinkert die Funktionalität der Maschine und erstellte ein Handbuch zur Nutzung. Für ihre Arbeit wurde sie jetzt mit dem Preis des Verbandes der Rheinischen Textil- und Bekleidungsindustrie ausgezeichnet, übergeben von Verbands-Geschäftsführer Prof. Dr. Wolfgang Kleinebrink auf der Messe „MG zieht an“.
Nora Brinkert hat unzählige Nahtmuster erstellt, dies mit Videos und Messprotokollen dokumentiert, um beispielsweise funktionale Fäden definiert in eine Naht einzuarbeiten. Entstanden sind neuartige Stichvarianten, die noch nicht in der Norm dargestellt sind. Die Arbeit mit dem Titel „Experimentelle Evaluation der Funktionalität einer neuartigen Zierstich-Nähmaschine sowie 3D-Modellierung der Stichvariationen mit der Software TexGen“ erlaubt es jetzt Studierenden und Mitarbeitenden am Fachbereich Textil- und Bekleidungstechnik, die Maschine für Forschungsprojekte zu nutzen. Betreut wurde die Arbeit von Prof. Dr.-Ing. Kerstin Zöll.
„Die Maschine ist ein absoluter Mehrwert für uns. Sie ermöglicht die Arbeit an industrierelevanten Innovationsthemen, aber auch Forschungsarbeiten lassen sich über spezielle Features realisieren“, sagt Prof. Dr. Anne Schwarz-Pfeiffer, Leiterin des Projekts „Kreative Fügetechnologie zur Verarbeitung funktionaler Garnmaterialien“, in dessen Rahmen das Fördergeld für die Nähmaschine geflossen war.vEin weiterer Preis des Verbandes ging an Theresa Brinkmann für ihre Masterarbeit „ECOPOLIS - Nachhaltige Designstrategien in Mode- und Textildesign für das Leben in der Stadt von morgen“.
In der Abschlussarbeit geht es um nachhaltige Mode und ressourcenschonende Lifestyle-Konzepte für „Ecopolis“ – die Stadt als zentralen Lebensraum der Zukunft. Die Masterarbeit von Theresa Brinkmann ist als Gegenkonzept zur heute gängigen Fast Fashion zu verstehen. „Es geht um hochwertige, aus erneuerbaren Ressourcen und innovativen Materialien hergestellte Mode, in einer kleinen aber vielfältig kombinierbaren „Capsule-Kollektion“. Die Arbeit ist ein sehr gutes Beispiel für zukunftsfähiges, ästhetisch anspruchsvolles, textiles Design“, erläutert Betreuerin Prof. Dipl.-Des. Ellen Bendt.
Pressekontakt: Dr. Christian Sonntag, Referat Hochschulkommunikation, Tel.: 02151 822-3610; Email: christian.sonntag@hs-niederrhein.de
Autor: Christian Sonntag