Die Verfahrenstechnik begegnet uns im Alltag häufiger, als wir denken. Auf folgende Fragen wissen Ingenieurinnen und Ingenieure der Verfahrenstechnik Antwort:
- Wie gewinnt man nachhaltige Energie?
- Wie erzeugt man Sprit aus Biomasse?
- Wie werden Lacke oder Klebstoffe hergestellt?
- Wie entstehen Lippenstift, Anti-Falten-Creme und Co.?
- Wie werden Lebensmittel und Medikamente erzeugt?
- Warum fühlen sich Babywindeln auch nach Gebrauch trocken an?
Die Ingenieurwissenschaft Verfahrenstechnik beschäftigt sich mit der technischen und wirtschaftlichen Durchführung und Realisierbarkeit von Stoffumwandlungsprozessen bei höchster Energieeffizienz.
Sie betrachtet dabei komplette Stoffumwandlungsprozesse ausgehend von der Verarbeitung von Rohstoffen über die Herstellung von Fertigprodukten und die Veränderung von Stoffen bis hin zur Wiedergewinnung von Rohstoffen aus Abfall. Zielsetzung der Verfahrenstechnik kann zum Beispiel auch sein, Stoffeigenschaften unverändert zu erhalten, z.B. bei verpackten Lebens- und Arzneimitteln.
Berufswelt Verfahrenstechnik
Verfahrensingenieurinnen und -ingenieure befassen sich mit Entwicklung, Planung, Bau, Betrieb sowie Optimierung von Anlagen und Maschinen zur Produktion von vielfältigen, meist fließfähigen Gütern. Besonderes Verständnis wird auch für allgemeine Problemstellungen verlangt. So sind beispielsweise Fragen der Energieeffizienz, des Umweltschutzes und der Sicherheit kennzeichnende Arbeitsgebiete der Verfahrenstechnik.
Typische Aufgaben von Verfahrensingenieurinnen und -ingenieuren sind z.B.:
- Bilanzierung von Stoff- und Energieströmen
- Berechnung von Anlagen/ Anlagenkomponenten
- Entwicklung von Prozessen und Produkten
- Entwicklung von Steuer- und Regelkonzepten für verfahrenstechnische Prozesse
- Gewährleistung des sicheren Betriebs von Anlagen
- Qualitätssicherung der Produkte
- Projekt- und Mitarbeiterführung und vieles mehr.
Verfahrensingenieurinnen und -ingenieure sind in der Lage, Probleme interdisziplinär mit u.a. Vertreterinnen und Vertretern des Maschinenbaus, der Chemie, der Automatisierungstechnik und der Wirtschaftswissenschaften zu lösen.
Ingenieurinnen und Ingenieure können wissenschaftliche Erkenntnisse und Problemlösungskonzepte erfolgreich in der Praxis einsetzen. Urteilsfähigkeit und Kompetenz zur kritischen Reflexion von Wissenschaft und beruflicher Praxis sind wichtige Bestandteile ihres beruflichen Erfolges. Selbstständige Weiterbildung ermöglicht den Ingenieurinnen und Ingenieuren, sich neue und zukünftige Gebiete der technischen Disziplinen eigenständig zu erschließen.