Sie studierten von 1966 bis 1968 in Baracken an der Kabelstraße im Gebäude einer Volksschule. Jetzt statteten zehn ehemalige Studenten der Staatlichen Höheren Wirtschaftsfachschule dem heutigen Fachbereich Wirtschaftswissenschaften der Hochschule Niederrhein einen Besuch ab. Und sie mussten während des Vortrags des heutigen Dekans Prof. Dr. Siegfried Kirsch feststellen: Es ist fast nichts mehr so wie es früher war.
Denn aus der Höheren Wirtschaftsfachschule, die 1962 gegründet worden war, ist seit 1971 der Fachbereich Wirtschaftswissenschaften der Hochschule Niederrhein geworden. Der Umzug von der Kabelstraße in den Neubau an der Webschulstraße – dem heutigen Sitz des Fachbereichs – erfolgte 1970, also zwei Jahre nach Beendigung des Studiums von Karl-Wilhelm Platen aus Meerbusch und seinen Kommilitonen. Sie verschlug es nach dem Studium in alle Himmelsrichtungen – und eben von dort kamen sie jetzt in Mönchengladbach zusammen, um ihre Hochschule zu besuchen.
Die Studienbedingungen in den 60er Jahren waren nicht zu vergleichen mit heute. „70 bis 80 Studienanfänger verteilten sich auf drei schulklassenähnliche Züge, darunter waren kaum Frauen“, berichtet Karl-Wilhelm Platen. „Die Seminarzeiten endeten mittags, Aufenthalts- und Studienräume gab es nicht, dafür Wertmarken als Essenzuschuss, einlösbar im Kaufhof und einigen anderen Gaststätten. So spielte sich das Lernen tatsächlich notgedrungen zuhause ab.“
Gute Berufseinstiege nach dem Abschluss im Dezember ermöglichte das Studium dennoch. Tatsächlich entwickelte sich die Wirtschaftsfachschule sehr gut. 1964 waren die ersten 35 Absolventen verabschiedet worden, zu diesem Zeitpunkt waren schon 250 Studierende eingeschrieben. Bald waren es doppelt so viele, und als 1971 die Fachhochschule Niederrhein gegründet wurde, waren 825 Studierende im Fachbereich Wirtschaftswissenschaften eingeschrieben. Heute sind es 3381, so viele wie 1971 an allen acht Fachbereiche der Fachhochschule Niederrhein zusammen.
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