Die Deutsch-Französische Hochschule (DFH) ist eine 1997 von Deutschland und Frankreich gegründete, paritätisch finanzierte völkerrechtliche Einrichtung mit eigener Rechtspersönlichkeit. Ihre Mission besteht vor allem darin, deutsch-französische Studiengänge zu initiieren, zu evaluieren und finanziell zu fördern. Die verschiedensten Fachrichtungen, von Ingenieurwissenschaften, Geistes- und Sozialwissenschaften über Naturwissenschaften, Rechts- und Wirtschaftswissenschaften bis hin zur Lehrerbildung, sind vertreten.
Die Programme werden von einem Netzwerk aus 186 Universitäten, Fachhochschulen und Grandes Écoles in mehr als 100 deutschen und französischen Städten angeboten. Derzeit nehmen über 6.500 Studierende und rund 500 Doktoranden an den von der DFH geförderten Kooperationen teil. Es gibt weltweit kein vergleichbares binationales Projekt.
Deutsche und französische Studierende absolvieren die integrierten Studiengänge gemeinsam in beiden Hochschulsystemen. Sie lernen verschiedene wissenschaftliche Lehrmethoden kennen, kommunizieren in der Sprache des Partnerlandes und tauchen in dessen Kultur ein.
Dieser hohe Integrationsgrad unterscheidet die integrierten binationalen Studiengänge der DFH von einfachen Austauschprogrammen oder Auslandsaufenthalten. Basis ist ein gemeinsames Curriculum, das von deutschen und französischen Hochschullehrern er-arbeitet wird. Das Angebot umfasst sowohl grundständige als auch postgraduale Studiengänge, die ihre Fortsetzung in deutsch-französischen Doktorandenkollegs und thematischen Sommerschulen im Forschungsbereich finden. Die DFH unterstützt die unter ihrem Dach kooperierenden Studiengänge und Doktorandenkollegs finanziell und zahlt den Studierenden und Doktoranden monatliche Mobilitätsbeihilfen während der Phase im Partnerland.
Die Qualität der Studiengänge ist durch das strenge Evaluationsverfahren der DFH gewährleistet, in das unabhängige Gutachter und der ebenfalls unabhängige wissenschaftliche Beirat der DFH eingebunden sind. Nur Studiengänge, die die DFH-Qualitätskriterien erfüllen, werden aufgenommen. Alle vier Jahre werden die Studiengänge und Programme erneut evaluiert.
Die über 1.500 Absolventen, die jährlich ihr DFH-Studium abschließen, sind fachlich hervorragend ausgebildet, mehrsprachig, interkulturell kompetent und für den internationalen Arbeitsmarkt gut gerüstet. Sie haben, anders als bei klassischen Auslandsaufenthalten, die Hälfte ihres Studiums in einer gemischten Gruppe im Partnerland absolviert und kennen somit das Studiensystem des Partnerlandes wie ihr eigenes. Bei den Studiengängen der DFH handelt es sich um deutsch-französische Programme; der Erwerb von Englischkenntnissen spielt jedoch ebenfalls eine Rolle. Oft ist auch ein Aufenthalt in einem Drittland im Rahmen des Programms möglich. So sind die Studierenden auf ein internationales Arbeitsumfeld bestens vorbereitet.
Die DFH verfügt über ein Doppel-Präsidium aus Präsidenten und Vizepräsidenten. Einer von ihnen kommt aus dem deutschen, der andere aus dem französischen Hochschulsystem. Sie werden für vier Jahre gewählt und tauschen nach zwei Jahren die Ämter. Es gibt also immer ein französisches und ein deutsches Präsidiumsmitglied. Die Hochschulleitung wird komplettiert durch einen hauptamtlichen Generalsekretär. Er leitet das deutsch-französische Sekretariatsteam in Saarbrücken, direkt an der französischen Grenze.